Mit Wehmut denke ich an meinen Gemüsegarten im Vorjahr zurück. Viele Jahre wuchsen an derselben Stelle Paradeiserpflanzen. Dieses Jahr sollte das Beet mal eine kleine Paradeiseratempause bekommen.
In all den Jahren nützten wir das letzte Wochenende im April oder das erste im Mai, um nach Schiltern im südlichen Waldviertel zu fahren und im Schaugarten der Arche Noah unsere Pflanzen zu holen. Ein schöner Ausflug mit einem Stopp in Langenlois am Hauptplatz für eine ordentliche Portion Spargel.
Als ich eben die Fotos vom letzten Jahr heraussuchte, wollte ich es kaum glauben, denn diese Früchte konnte ich schon am 6. August ernten. Aus heuriger Sicht nach einem langen, kalten und nassen Frühjahr wäre das nicht leicht vorstellbar.
Die Sorte "Domenicas Pfarrgarten" bringt riesige, fast 500g schwere Früchte, wie das nächste Foto zeigt!
Verschiedenste Sorten haben schon den Weg in unseren Garten gefunden und manche sind zu Favoriten geworden.
An diesem Zweig hingen so viele Früchte, dass er abzureißen drohte, so musste ich mir etwas einfallen lassen. Die gelben Sorten haben nicht so viel Säure und ergänzen die roten sehr gut im Salat.
Das war vielleicht die witzigste Frucht, allerdings bekam sie nicht sehr viele Geschwister, vielleicht wollte sie ja auch nur nicht die Bewunderung mit vielen anderen teilen.
Das Schicksal vieler unserer Fleischparadeiser war es natürlich, im Topf zu landen und uns auch noch heute von Zeit zu Zeit zu erfreuen.
Ist das mit der Freude vielleicht der Grund dafür, dass im Ungarischen das Wort Paradeiser auch Himmel heißt, nämlich "paradicsom" (paraditschom)?
Oder ist es, weil der Himmel aussieht wie ein Paradeiser?
Oder vielleicht, weil, wenn man zufällig beim Sterben einen Paradeiser isst, dann automatisch in den Himmel kommt?
Andererseits betrifft es ja nur die Ungarn, sonst müßte es auch in anderen Sprachen so heißen. Zugegeben: Ein bisschen auch die Österreicher, im Paradies sind ja nur mal eben zwei Buchstaben vertauscht.
Meine Folgerung: Manche Ungarn kommen beim Paradeiseressen in den siebenten Himmel, so wie bei manchen Österreichern die Liebe durch den Magen geht. Logisch oder?
Ein bisschen was Philosophisches muss schließlich auch mal in den Blog.
Paradeis und Paradies - da ist nicht viel Unterschied, Wechselstaben verbuchselt. Wie schaut dein kleines Paradies heuer aus? Gibts da auch Fotos?? Das nächste Mal würd ich gern mit zur Arche Noah...
AntwortenLöschenHeuer wachsen Spargelfisolen ganz brav, nachdem die kleinen Pflanzen sich nach dem Austrieb dann doch gegen die Schnecken durchgesetzt haben.
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