Samstag, 5. März 2011

Zarter Schimmer?

Nun, wir leben ganz in der Nähe einer der am stärksten befahrenen Autobahnen Österreichs. Sie führt achtspurig einige Hundert bis wenige Meter von meinem Wohnort vorbei. Das Rauschen gehört bei uns zur Wohnkulisse.  Auf Regionalstraßen, die um unseren Ort herumführen,entsteht täglich erheblicher Berufssverkehr, die Straßen sind da, um von A nach B zu kommen. 

Eh klar, werdet ihr vielleicht sagen. Ja und nein, denn auch beim Autofahren mag ich die Landschaft und die Jahreszeiten genießen und beobachten. Ich muss meine Augen immer wieder zur Straße zurückholen, besonders jetzt im März, wo sich Nuancen von Farben in der Natur von einem Tag zum anderen verändern.



Heute bin ich dort stehengeblieben, wo wir sonst entlang brausen. Ja, es gibt auch bei uns Bereiche, die wild und naturbelassen wirken. Es gibt Rehe und Hasen, Fasane und Marder, das wundert mich immer wieder.



Es scheint, als hätten sich die Augen der starken Farben entwöhnt, denn mir kommt vor, als sähe ich am Ende des Winters viel mehr Farben, als im Sommer. Irgendwie paradox.



Gestern und heute wirken diese Bäume noch winterlich, und doch, ein leiser Schimmer von Farbe, noch nicht wirklich definierbar, weht herüber. Noch stark vom vorhandenen Licht abhängig, gibt es mal mehr, mal weniger Grund zur Illusion, es begänne alles zu treiben. 



Jedes Jahr denke ich um diese Zeit, es kann doch nicht mehr mehrere Wochen dauern, bis alles grün ist. Andererseits bezaubert diese Ahnung von erster Farbe manchmal fast mehr, denn die Blüten der Bäume sorgen für das Feine, das Zarte und sie haben ihren Auftritt oft für sich allein. Kein Blatt stiehlt ihnen die Show. 

1 Kommentar:

  1. Schön beobachtet, Elisabeth. Man kann kaum glauben, dass sich das Landschaftsbild in 8 Wochen total verändert haben wird.
    Man sehnt das Grün herbei und doch sind es diese Momente, die Veränderung bringen, die Momente, in denen das Grau/Braun zum Grün wird, die so reizvoll sind.

    Übrigens werden wir auch in wenigen Jahren eine rauschende Autobahn ganz in der Nähe haben. Noch ist die Wanderdüne zum Stillstand gekommen, aber bald wird eine Brücke über unseren Fluss gebaut und dann müssen wir uns an das Rauschen gewöhnen.

    LG Heidi

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