Wie wenn der Frühling mit aller Kraft die letzten Monate vergessen machen wollte. Milde Luft, Sonnenschein, eigentlich fast T-Shirt-Wetter.
Jede freie Minute draußen verbringen, staunen, überwältigt sein von der Initialzündung in der Natur.
Etagenschneeball (Viburnum plicatum)
Alle Fotos sind heute Nachmittag in meinem Garten aufgenommen worden.
Die Deckblätter sind aufgeplatzt, das erste Blattpaar herausgeschoben, die Blütenknospen schon zu erahnen. Der Etagenschneeball wird sich in absehbarer Zeit von seiner schönsten Seite zeigen.
Korkenzieherhasel (Corylus avellana)
Die Hasel blüht ja schon einige Zeit, bisher aber eher verhalten und zaghaft. Jetzt startet sie voll durch. Wunderschön zum anschauen, aber für Pollenallergiker der Auftakt für verschnupftes Gartenvergnügen. Ich gehöre leider auch zu den Frühallergikern und heuer spüre ich es jetzt schon, es blühen allerdings erst Hasel und Erle. Wenn dann die Birken dazukommen wünsche ich mir täglich Regen!
Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
Fast durchwegs verhaltene Temperaturen bis zum Frühlingsbeginn bescherten uns heuer eine gefühlt ewig anhaltende Schneeglöckchensaison. Bei uns im Garten stehen sie jetzt an manchen Stellen in Vollblüte und leuchten mir, obwohl sie so klein sind, schon von Weitem entgegen.
Schneerose (Helleborus niger)
Auch manche Schneerosen kommen erst jetzt zur Blüte. Eigentlich mag ich es, wenn diese Frühlingsblüher nicht von einer Woche zur anderen verschwinden. Manchmal möchte ich fast die Entwicklung ein wenig aufhalten, zu schnell geht eine Phase in die nächste über.
Hyazinthe (Hyazinthus)
Die Hyazinthen, die jedes Jahr eine kurze Zeit vorgezogen im Töpfchen innerhalb der vier Wände ihren Duft verströmen, versammeln sich andernjahres im Vorgartenbeet und ich bin schon neugierig, welche Farbe sie zeigen werden.
Wie jedes Jahr: Ich kann nicht überall gleichzeitig ran. Die Rosen treiben und gehören geschnitten. Diese hier ist besonders schnell unterwegs.
Vitale, überschießende Kraft, wohin man schaut. Von draußen kennen wir das im Frühjahr. Dieser Tage schlägt einem eine ungeahnte, drängende, vitale Bewegung politischer Art auch über die Medien entgegen. Europa und die westliche Welt reibt sich noch die Augen, es braucht offensichtlich Zeit, um zu begreifen, in welch umwälzenden Zeiten wir leben. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die Welt ihr Angesicht bald so verändert haben wird, wie wir es jetzt in der Natur erleben.
Korkenzieherhasel mit weiblichen Blüten
"Danke, dass ihr nicht wegschaut" soll ein jugendlicher Lybier, der für ein Leben unter demokratischen Verhältnissen kämpft, einem europäischen Intellektuellen gegenüber gesagt haben. Dieser betonte, dass wir nach anderen Antworten suchen müssen, als Bomben zu werfen. Warum hört man solche Worte nicht lauter und öfter?
Forsythie (Forsythia x intermedia)
Wenn die Zeit reif ist, steht große Kraft zur Verfügung. Das lehrt uns die Natur. Ich wünschte, wir Menschen würden mehr von ihr lernen.
Wir können neue Wege beschreiten. Wir können damit erfolgreich sein. Wir sitzen alle in einem großem Boot namens Erde.
Liebe Elisabeth! Tolle Bilder hast Du gemacht. Ich hatte heuer auch das Gefühl die Schneeglöckchen würden länger blühen als sonst.
AntwortenLöschenMittlerweile blühen bei mir auch schon fast alle Narzissen und die Tulpen zeigen sich auch schon.
Ganz liebe Grüße
Kathrin
Schöne Fotos, Elisabeth, sie fangen das Drängen der Natur ein. Mir gefällt das Foto über den Forsythien am besten. Diese geschlängelten zweige - wunderschön.
AntwortenLöschenBei uns blüht die Hasel, die Birke und auch die Erle. Sieht zwar schön aus, aber auch ich bin kampferprobte Allergikerin. Als dann gestern abend bei der Chorprobe meine Nachbarin ihr tollstes Parfum angelegt hatte, war nix mehr mit Singen bei mir... Das hat mir den Rest gegeben.
Nun ja, irgendwann ist die Pollenzeit vorbei. Ich genieße trotzdem die Zeit jetzt, bevor sich sämtliches Grün herausgeschält hat.
LG Heidi