Montag, 26. Februar 2018

In 90 Tagen um die Welt / Tag 52

26. Februar, Sonntag
Moorea, Französisch Polynesien



Unser erster Stopp in Französisch Polynesien ist Moorea. Es ist wahr, es sieht paradiesisch aus! 
Es ist kurz nach 8 Uhr früh (11 Stunden hinter euch) und es ist jetzt schon sehr heiß und feucht.

M: Mein Traumziel

Die Haut klebt schon kurz nach der Dusche 💦, darauf kommt Sonnencreme, ich schaue aus wie eine pickige Leiche (50er Faktor), Badebekleidung und möglichst luftige, aber gleichzeitig schützende Schichten. Kappe, die die Kopfhaut hitzt. Vielleicht hört ihr den Stress einer hellhäutigen Mitteleuropäerin heraus. Wir wollen ja dann später baden. Also mit Beanie auf dem Kopf, langärmeligem Badeoberteil und den Rest dick eincremen. Wollen ja die nächsten Tage auch noch existieren ;-)
Wenn ich hier die Mittagssonne überlebt habe - ich hoffe auf Palmen - bekommt ihr weitere Berichte. Tja, angesichts der Tatsache, dass diese Region als DAS Sehnsuchtsziel schlechthin gilt, bin ich ich zuwenig euphorisch. Schaumamal...wenn ich dann im Wasser stehe...

Die Landschaft ist wunderbar und ich kann nicht leugnen dass es auch wunderbar ist nach 4 Tagen immer nur Wasser jetzt wieder so schönes Grün zu sehen.



R: Unglaublich, so schaut Polynesien aus und ihr seid dort! Unglaublich und faszinierend!
(sie spricht gerade an, was ich auch empfinde: Ich muss mich zwicken, um zu realisieren, dass ich wirklich hier bin!)
D: Wirklich toll. Hab müssen erstmal nachschauen welche Inseln dazugehören. So lernt man auch Geografie :-)


1200m hoch ragt der Kraterrand, die höchste Erhebung auf dieser kleinen Insel, davor ein Korallenriff (nicht auf dem Bild).

Hotelanlage Intercontinental Moorea

Mit einem (teuren) Tagespass konnten wir baden und uns dort aufhalten. Wunderschöne Anlage, wie in den Prospekten, fürs Auge ein Traum.

Paul Gauguin, der französische Maler und andere Aussteiger jener Zeit haben die Region dieser Inselchen im Pazifik vor etwa 100 Jahren in Europa bekannt gemacht. Einen großen Teil des Zaubers machte das von Europäern als "Freizügigkeit" interpretierte Verhalten der Mädchen. In Polynesien mussten die jungen Frauen erst mit einer Schwangerschaft beweisen, dass sie fruchtbar waren bevor sie heiraten durften...
Die Biografie Gauguins, jedenfalls was den Südseeteil betrifft, wurde verfilmt und lief im Herbst 2017 bei uns im Kino. Der kleine Hafen von Moorea ist darin mehrmals zu sehen.
Gauguin, der Film



Die Strände sind fest in der Hand großer Hotelketten, die sich den Aufenthalt ordentlich löhnen lassen.





Bin ich :-) , um die Mittagszeit. Kaum Leute im Wasser, die Sonne knallt, alle im Schatten (wir hatten hier gerade mal 5 Stunden Zeit und daher keine Wahl, wenn wir ausgiebig ins Wasser wollten...)

Es gibt praktisch kaum schöne öffentliche Strände auf Moorea. Hier gibt es keine Fische mehr, die Korallen sind tot. Auf der Anlage wirbt man auch für schwimmen mit Delphinen. Sie sind in einem kleinen Meerwasserbecken...
Zum Fische, Rochen und Haie beobachten kann man Touren buchen und wird mit dem Boot dorthin gebracht wo diese Tiere in abgesperrten Bereichen gehalten und selbstverständlich gefüttert werden. Die Insel lebt vom Tourismus, der hier gar nicht sanft ist. 

Sie ist tropisch üppig und wunderschön!!!

Sehe ich zum ersten Mal: Brotfruchtbaum, schätze die Blätter auf circa 50 cm in der Länge. Die Frucht hat die Größe einer Wassermelone

Nationalblume, die tahitische Gardenie Tiaré, sie wächst als kleiner Strauch mit großen glänzenden Blättern und hat diese wunderschönen duftenden Blüten.



Gleich neben dem kleinen Hafen hören wir plötzlich einen Chor singen und suchen die Stimmen. In der kleinen Kirche werden wir fündig, der Kirchenchor probt, sie singen tahitianisch und wir spielen Mäuschen...




Das Klima wird um etwa 6 Uhr abends angenehmer. Wir wollen noch ein wenig spazierengehen, es gibt hier allerdings keine Straßenbeleuchtung, es beginnt auch bald zu dunkeln und um 7 Uhr ist es stockfinster. 



Noch schnell ein paar Fotos, bevor es ganz dunkel ist...


Tenderboot am Paul Gauguin Peer, beäugt von der Venus am Abendhimmel.


*****


Wer sich in einem Wasserbungalow (siehe oben) für eine Zeit verstecken will, ist hier sicher gut aufgehoben ;-)

Von hier also auch ein Touristenfoto :-)

Im Tagebuch habe ich vermerkt: Im Ressort ist alles schön, fürs Auge. Tolle Süßwasserpools. Ins Meer kommt man nicht so leicht, steiniger Strand, Mauer ohne Abgang. Wir finden einen Platz im Hausschatten eines Bungalows, die Mieter haben nichts dagegen, dass wir für zwei Stunden vor ihrer Hütte lagern. Zum Glück haben wir Badeschuhe dabei, im seichten Wasser raue, abgestorbene Korallen. Das Wasser hat etwa 30°, ist sauber. Nach einem kleinen Imbiss nochmal baden, dann ist die Zeit um, unser Taxi wartet.

So, die ersten Illusionen auf das Paradies in der Südsee sind der Realität gewichen. Der Blick auf die Farben der tropischen Üppigkeit, die Farben des Wassers, so wie es auch hier auf den Bildern erscheint, ist echt. Das Erleben mit allen Sinnen, die feuchte schlapp machende Hitze, die enorme Kraft der Sonne und paradoxerweise die fehlende Natürlichkeit hat den Zauber ein bisschen gemindert. Aber hey, wir sind in der "Südsee" und können mit eigenen Augen sehen, dass hier auch nur mit Wasser gekocht wird ;-)

Zurück auf unserem Schiff verbringen wir noch Stunden auf den Freideck mit unseren Freunden - ja inzwischen sind es einige! - bei angenehmen Temperaturen und einigen beflügelnden Getränken...


 In dieser Serie könnt ihr unsere Weltreise mit einem Kreuzfahrtschiff um die Südhalbkugel Tag für Tag nachverfolgen. Im ersten Teil jeweils die überarbeitete Fassung einer WhatsApp Gruppe, im zweiten Teil Ergänzungen und weitere Fotos. Ich freute mich immer über Feedback aus der Gruppe, es ergaben sich Impulse und weitere Informationen durch den Austausch, weswegen auch manches davon hier (anonym) mit aufgenommen wurde. Alle Fotos im ersten Teil sind daher Handyfotos.

Diese Serie ist nicht dazu angetan Reiseführer zu ersetzen. Viel eher persönliche Schlaglichter auf Orte, Menschen, Pflanzen und Tiere, die uns für sich eingenommen haben zu zeigen und ein klein wenig nachvollziehbar und lebendig werden zu lassen, was wir auf dieser Reise erlebt haben.



2 Kommentare:

  1. Heiß & feucht - der Alptraum für mich schlechthin 😳Also niemals Südsee 😉Aber toll anzuschauen! Lieben Gruß und DANKE für die unermüdlichen Berichte!

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  2. Ach Ihr Glücklichen, habt es weiterhin super schön! Die herrlichen Aufnahmen wecken so viel Reiselust in mir.

    ♥ Grüße in die Ferne
    Monika

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