Donnerstag, 22. Februar 2018

In 90 Tagen um die Welt / Tag 48

22. Februar, Mittwoch
1. Seetag Richtung Französisch - Polynesien


Wer Windstärken und -strömungsrichtungen nachschauen mag, entweder earthwind g..geln oder https://earth.nullschool.net/ Es erscheint ein schematischer Globus, den man auf die gewünschte Stelle drehen und zoomen kann. Beim tippen auf einen beliebigen Punkt wird die genaue Position und die aktuelle Windstärke links unten angezeigt.

U: Auf der Weltkarte seid ihr jetzt gerade rechts und links drauf :-)

Muss so sein! Heute ganz seltsame Leute getroffen :-)
Einer (Deutscher) hat mich gefragt, ob ich richtig deutsch als Muttersprache hätte, es wären so viele Schweizer auf den Schiff. Ich: Wir sind aus Österreich. Er: Sie sind jetzt vielleicht beleidigt, aber Österreich ist ja auch ein Teil von Deutschland. Ich: ....  Er: Ich mache ab jetzt nur noch Urlaub in Österreich oder Italien. Ich: ... (WIE IN ALLER WELT HAT SICH SO JEMAND AUF EINE WELTREISE VERIRRT)

Am Abend ein 86jähriger Wiener, der während dieser Reise noch nirgends an Land war, weil er sich am ersten Tag unter dem Bett liegend wiedergefunden hatte und nicht wusste, wie er dahingekommen war. Kann ja passieren (in meinem Kopf ratterten schon die möglichen körperlichen Ursachen), bis er mehr für sich, als zu uns sagte, dass es schon arg sei, dass man an Bord den Vodka nicht flaschenweise kaufen könne. Er hat mich gerührt, nachdem er in entwaffnender Weise mit einem bedauernden Unterton erzählte, dass er noch länger leben müsse, weil er pumperlgesund sei. Das hätte ihm sein Arzt vor der Abreise bestätigt. Kein Rücken, keine Prostata, keine Lunge, alles paletti. (über eine eventuelle Säuferleber schwieg er sich aus) Besser konnte man dem Klischee des echten Wieners nicht gerecht werden. Es war eine Begegnung der dritten Art (und die Bestätigung, dass man seiner Heimat auch am anderen Ende der Welt begegnen kann).

Am Nachmittag sind wir dann auf einen Uruguayaner getroffen, der uns spanisch zugetextet hat. Ich schaffte es irgendwie ihn zu fragen, woher seine Vorfahren stammten, worauf er mir gefühlt sämtliche Provinzen Spaniens aufzählte, mit genauer Angabe der jeweiligen Verwandtschaftsverhältnisse, auf spanisch natürlich. Hab diese Sprache nie gelernt, aber nach 6 Wochen auf so einem Schiff versteht man plötzlich alle Sprachen irgendwie ;-)

Ein korsischer Pirat war jedenfalls auch da. Es lebe Jonny Depp, seit "The Pirates Of The Caribean" weiß man ja, wie die ausgesehen haben :-)


*****

Unsere WhatsApp Berichte von der Osterinsel konnten in Wirklichkeit erst gestern Abend richtig weggeschickt werden, ich hatte ja dort keine Zeit zum schreiben, was mir umgehend unter die Nase gerieben wurde ;-)

D: Hallo, ihr beiden! Seid ihr auf de Osterinsel verschollen? Habt ihr euch versteckt? Wir sind schon soooo gespannt auf eure Berichte :-) 
Im Blog kommt alles taggenau, sonst käme ich schön langsam mit der täglichen Verschiebung der Stunden total durcheinander...





An diesem Seetag mache ich nur ein paar Fotos. Vom Wasser, ja!!  (bad hair days sind mir inzwischen egal). Diese Farbe ist immer wieder zum niederknien schön und hier beweist der Ozean, dass er seinen Namen -  der Stille - zu recht trägt :-) 


*****

Untertags ein bisschen Gymnastik, am Abend ein bisschen tanzen und ganz allgemein die Zeit entspannt alleine oder mit angenehmen Menschen unter freiem Himmel vergehen lassen. Was für ein Luxus den wir hier haben! Die zwei Pools sind mit Meerwasser gefüllt, das nun von Tag zu Tag wärmer und angenehmer wird. Unser Kasten wird auf sehr langen flachen Wellen vor und zurück geschaukelt. Das gibt ein Wellenbad im Becken. Man legt sich an einem Ende des Pools rücklings aufs Wasser und wird ganz wie von selbst ans andere Ende katapultiert :-)


In dieser Serie könnt ihr unsere Weltreise mit einem Kreuzfahrtschiff um die Südhalbkugel Tag für Tag nachverfolgen. Im ersten Teil jeweils die überarbeitete Fassung einer WhatsApp Gruppe, im zweiten Teil Ergänzungen und weitere Fotos. Ich freute mich immer über Feedback aus der Gruppe, es ergaben sich Impulse und weitere Informationen durch den Austausch, weswegen auch manches davon hier (anonym) mit aufgenommen wurde. Alle Fotos im ersten Teil sind daher Handyfotos.

Diese Serie ist nicht dazu angetan Reiseführer zu ersetzen. Viel eher persönliche Schlaglichter auf Orte, Menschen, Pflanzen und Tiere, die uns für sich eingenommen haben zu zeigen und ein klein wenig nachvollziehbar und lebendig werden zu lassen, was wir auf dieser Reise erlebt haben.

1 Kommentar:

  1. was für eine Farbe der Ozean hatmich lässt es bestaunen auch immer wieder von deinen Fotos davon und auch mal was relaxen!
    Lieben Gruss Elke

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