Ganz deutlich wird uns im Moment vor Augen geführt, dass der Sommer nun endgültig vorbei ist. Über dem T-Shirt ist noch eine Schicht vonnöten.
Noch Mal in Gedanken zurückgehen und an ein paar Bildern wärmen? Warum nicht, besonders, wenn sie von den Bergen in Vorarlberg stammen. Nach unserem Besuch Mitte Juli wurde dieses Bundesland immer wieder von starken Regenfällen, Vermurungen und Unwettern heimgesucht. Bei unserer kleinen Bergwanderung im Großen Walsertal auf knapp 2000m Höhe war es fast zu heiß!
Günter Bischof, ein versierter Botaniker, brachte uns in Faschina am Hahnenkopf die Alpenflora näher. Wer hätte gedacht, auf 1800m Höhe solch eine Vielfalt vorzufinden. Aufgrund der spezifischen geologischen Situation haben sich hier tiefgründige Böden mit einer sehr guten Wasser- und Nähstoffversorgung gebildet.
Mit Blick auf schroffe Gipfel im Süden und im Gegensatz dazu die Üppigkeit unter unseren Füßen versuchten wir uns manche Namen der 150 verschiedenen Pflanzenarten einzuprägen und vor Allem in der Folge auch selbst zu entdecken.
Keine leichte Übung, wie sich bals herausstellte, besonders bei den gelbblühenden Blumen tauchten immer wieder neue Namen auf, obwohl wir uns doch so sicher waren, etwas wiedererkannt zu haben. Diese Alpenheckenrose war hingegen sehr leicht zu identifizieren, ihre Besonderheit: Keine Dornen auf den feinen Zweigen! Ich liebe diese Einfachheit und Zartheit, ihre Farbe kaum an Schönheit zu überbieten.
Auf Schritt und Tritt einem Star begegnen. Diese Rolle steht der Türkenbundlilie hier wirklich zu. Dicke, fleischige Blütenblätter, volle Staubgefäße, eine edle Königin unter all den vielen Schönen.
Dieses Kugelknabenkraut aus der Familie der Orchideen, klein, auf den ersten Blick unscheinbar, bei näherer Betrachtung eine üppige Zusammenkunft vieler einzelner Blüten auf einem Stengel. Einige Ihrer Cousins und Cousinen, wie zum Beispiel eine winzige dunkelrote Blüte mit intensivem vanilleähnlichem Duft hätten wir gerne im Garten. Wählerisch mit ihrem Wiesenbett, werden wir wohl wiederkehren müssen, um ihre vielfältige Schönheit zu bewundern.
Glockenblume? Kann nicht sein. Diese Kugelige Teufelskralle gehört zu der Familie der Glockenblumengewächse und nicht nur das hat uns bei diesem Minilehrgang in luftiger Höhe überrascht.
Alle diese sehr unterschiedlich erscheinenden Pflanzen müssen in einem wahren Wachstumsrausch eine äußerst kurze Vegetationszeit nützen, um zu wachsen, zu blühen und zu fruchten. Im Juni lag noch mal Schnee, Ende August liegt er schon wieder.
Unsere Frist ist ja länger. Und das ist mehr als eine kleine Freude.
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