Dienstag, 7. September 2010

Apfelbaum

Jeder 7. des Monats gehört jetzt zum dritten Mal einem Baum.

Aus dem Schöpfungsmythos des christlichen Abendlandes ist bekanntlich der Apfel nicht wegzudenken. Jetzt ist die Zeit, wo der Apfelbaum unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Um einen großen Sprung zu machen: In meinem Mehlspeishimmel steht alles mit Apfel an oberster Stelle. Schokotorte, Cremeschnitte oder Kardinalschnitte, das alles kann wenig gegenüber einem großen Stück Apfelstrudel oder einer Apfeltarte. Da ich rohen Apfel nicht gut vertrage, bin ich immer auf der Suche nach Mus und weiterem. Überall, wo ich hinkomme, muß gleich einmal etwas mit Apfel verkostet werden und in der Regel bin ich sehr zufrieden.


 
















Nun aber endlich zum Baum. Auf dem Bild oben links ist unser jüngster Apfelbaum zu sehen, ein Kronprinz Rudolf. Schon der Sortenname zergeht auf der Zunge.
Apfelbäume begrüßen uns überall, wo wir in Österreich hinkommen, entweder im Obstgarten oder auf der Streuobstwiese, ihr Anblick von Weitem vertraut,  läßt uns besonders Richtung Herbst neugierig nachschauen, ob es sich wohl um eine frühe oder späte Sorte handelt.

Das schönste Fruchtfleisch, das mir jemals begegnet ist, stammt von einem Sommerapfel auf dem Heimatland meines Großvaters in Transdanubien, Ungarn. Schneidet man diesen Apfel in schmale, runde Teile, sind tiefrosa Flecken in Fruchtfleisch zu sehen, die sogar im getrockneten Zustand rosa bleiben. Ein Loblied auf die alten Sorten.

In der Südsteiermark entdeckte ich kürzlich diesen Baum, er neigt seine Äste schwer zum Boden, ein bisschen muss er noch durchhalten, bis er von seiner Last befreit, wieder Kräfte für das nächste Jahr sammeln kann.


Jeder einzelne Baum auf solchen Streuobstwiesen hat einen eigenen Charakter und ist trotz manchem schiefem Wuchs wunderschön.


















Diese Plantage in der Nähe von Bozen, Südtirol und die Ernte daneben zeugt in unserer, von der Werbung geprägten Welt von der Notwendigkeit nach Makellosigkeit. Irgendwie hatte ich nicht sehr viel Lust, diese Früchte zu verkosten. Kein Apfelduft lockte, keine kleinste Macke zeugte vom individuellen Reifungsprozess.



Dieser Tage in der Steiermark, in Niederösterreich, in Kärnten, in Oberösterreich unterwegs sein und überall, wo Äpfel unter einem Baum liegen, welche aufheben und kosten, das könnte eine lohnende Genusstour werden. Ich für meinen Teil: Mitnehmen und Apfelstrudel backen. 
Demnächst Fotos, versprochen!


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