Donnerstag, 9. September 2010

Rost und Silber

Manchmal sieht man von Anfang an, dass etwas vom Rost bedroht ist.



Diesen Zaun habe ich in Clonakilty, Irland entdeckt. Schon vor Jahren. Und immer wieder hab ich ihn besucht. Es hat mich fasziniert zu sehen, wie lange die Geduld des Hausbesitzers dauern würde. Dieses Jahr nun stand das Haus leer, seit kurzem erst, wie ich vermute, denn obwohl das Unkraut im Vorgarten schon alles überwuchert hatte, die silberne Farbe behielt noch im Großen und Ganzen die Oberhand am Zaun.

Wenn wo der Rost zu fressen angefangen hat, dann ist er nicht mehr wegzukriegen, auch mit Kilo Silberfarbe nicht. Großes Aber: Der Verfall verzögert sich und - er sieht irgendwie bestechend schön aus. Eine Mischung aus Überdauern und Vergänglichkeit.



Es glänzt, es glänzt so großartig. Das bisschen Rost am Ende das macht noch lange nichts. Fürs Erste.


Ich mag den Rost. Er macht deutlich, wo sich etwas verwandelt. Alles ist Veränderungen unterworfen. Nicht immer ist das so klar zu sehen.
Wenn etwas rostet, setz ich mich hin und schau zu. Manchmal. Stelle mir vor, wie es morgen aussehen wird, oder morgen nach übermorgen.
Den Ablauf der Zeit beobachten und das, was geschieht.

Was sich überlebt hat, darf ruhig gehen.

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