Montag, 29. Februar 2016

Rot, Pink, Orange und viel Grün

Selbst wenn man nie auf die Idee kommen sollte einen Botanischen Garten zu besuchen, würde man es in Funchal nicht bereuen. Sollte es der einzige sein, den man je betrat, dieser lohnte sich auf jeden Fall! Eines der Wahrzeichen Madeiras: Die Paradiesvogelblume (Strelitzia reginae) ist im Februar schon aufgeblüht. Ich mag sie hierzulande in der Vase gar nicht, sie wirkt mir zu steif oder fast unecht. So zwischen den hohen fleischigen Blättern thronend wirkt sie wunderbar frisch und erinnert tatsächlich an einen Vogelkopf.



Eindrucksvoll die Lage: Funchal breitet sich über mehrere Hügel, die vom Meer relativ steil rund um eine Bucht ansteigen, aus. Der Botanische Garten scheint fast oben drüber zu schweben, von vielen Stellen ergibt sich ein weiter Blick über das Meer, den Hafen, die ganze Stadt.



Über mehrere Terrassen und Hänge lassen sich die sehr verschieden anmutenden Bereiche im Jardim Botanico erkunden. Ein Arboretum, ein Palmengarten, ein eindrucksvoller Kakteengarten, ein Bereich mit Nutzpflanzen, Bäumen, Stauden und Kräutern und einiges mehr erschließt sich nach und nach beim durchgehen. Hunderte tropische und subtropische Pflanzen. Man ist so eingetaucht in die Üppigkeit, dass es jedesmal aufs Neue erstaunt, welche andersartigen Bereiche sich plötzlich auftun.
Auf dem Bild unten eine Kamelie in Vollblüte, im Übergang vom Arboretum in den nächsten Gartenteil. 



Wie gefällt euch das? Die Freude des Gärtners für diese Arbeit springt über, die Symbolik lässt nichts offen.


Gleich daneben eine Pergola mit Bougainvilleen, die es an anderen Stellen in vielen Farbvarianten zu sehen gibt. Die Untersicht ist ja nicht schön, aber mit dem riesigen Kugeln von Geweihfarn dann doch eine Augenweide.





Auf dem nächsten Bild entsteht ein ganz guter Eindruck von der Üppigkeit, aber auch der Ordnung. Sicher eine herausfordernde Aufgabe. Sogar die zwei riesigen Blütenstände der Agaven wirken wie hineingeplant. Allein hier könnte man schon einige Zeit verbringen, um alles was da so nebeneinander wächst zu erkunden.


Hier ein Bild aus dem Kakteengarten, wo man sich vorsichtig zwischen 2 bis fast 4 m hohen Riesen hindurchtastet. Für sich schon ein Erlebnis!


Der Bereich mit den Palmen wirkt jung, ein Hain mit verschieden hohen Exemplaren. Macht Lust, die Arten zu vergleichen.


Dieser Teil des Gartens findet sich auf den meisten Abbildungen und Werbebroschüren, ist aber wenig repräsentativ für den Garten als Ganzes. Mir gefiel dort die Aussicht besser als das Krautige am Boden, die Farbe der roten Blätter schlägt sich mit dem Pink der Bougainvilleen an der hohen Steinmauer dahinter. Die Muster variieren jährlich, sind aber immer geometrisch und ja, es ist eine "Marke" mit hohem Wiedererkennungswert.


Die rosa Dombeyas waren schon verblüht, aber wir hatten Glück, die roten standen noch in Vollblüte. Der Ziersalbei zu seinen Füßen kratzt farblich haarscharf vorbei. Bei Tönen würds in den Ohren wehtun. Aber so kleinlich soll man nicht sein, oder? Das Rot zu sehen tat gut, sehr gut sogar!



Ein wunderschönes Detail zu den Füßen: Viele der Wege sind akkurat mit, mal kleineren oder größeren Flusskieseln in Mustern ausgelegt.


Immer wieder steht man fasziniert da. Das sind doch (bei uns) Zimmerpflanzen! Hier begrünen sie die unterste Etage, soll ja auch dort nicht kahl aussehen. 


Für die Rhododendren müsste man ja nicht extra nach Madeira. Schön sind sie allemal und tragen genauso wie viele andere Blüten zu Farbenfreude in den Wintermonaten bei. Tja, Winter ist das ja hier zwar auch noch, aber Madeira wirbt mit Recht mit seinem "ewigem Frühling", jedenfalls auf der Südseite der Insel ist das augenscheinlich.



Ein paar Eindrücke nur, gerade soviel, dass wir Gartenliebhaberinnen Speichelfluss bekommen, oder? Langsam geht es auch bei uns los, mit den Farben, den Düften und dem sprießen der Triebe. Es geht mit Riesenschritten dem Frühling entgegen. Einfach wundervoll!

6 Kommentare:

  1. Wunderschöner Bericht,nach Madeira wollen wir unbedingt!! Wandern und die Blumen und Pflanzen bewundern.Kat

    AntwortenLöschen
  2. Wow, wie hoch die Kakteen wachsen!
    Die mit Flusskieseln ausgelegten Wege sind der Hammer!
    LG Heidi

    AntwortenLöschen
  3. Ich will da auch hin, hier ist das Wetter so grauslig. :-(

    LG kathrin

    AntwortenLöschen
  4. Liebe Elisabeth,
    was für ein Traum von Garten- und Naturparadies! Ja, da wär ich jetzt auch gerne ....aber, es wird erstmal ein Traum bleiben ....
    DANKE für die wunderbaren Bilder!
    Ich wünsche Dir einen wundervollen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße ,Claudia ♥

    AntwortenLöschen
  5. Hallo Elisabeth,
    dort war ich auch und fand das meistfotografierte Motiv mit dem Blumenmuster auch langweiliger als den Rest. Habe dann lieger versucht, Schmetterlinge an den vielen anderen Blüten zu erwischen.
    VG
    Elke

    AntwortenLöschen
  6. Liebe Elisabeth,
    juhu, ich fass es nicht, endlich hab ich den Ort gefunden, der ganzjährig meine Lieblingstemperaturen hat (sprich so ca. 15-25 Grade)! Ist zwar vermutlich in Zeiten des Klimawandels auch nicht gesichert, aber ewiger Frühling, das klingt gut in meinen Frühlinsliebhaberohren. Ihr scheint jedenfalls sehr schönes und angenehmes Wetter gehat zu haben, mitunter sehe ich sogar kurze Ärmel! Und Grün-Defizite kann man nach solch einem Gartenbesuch ja auch nicht wirklich haben... Außer wenn man dann wieder nach Ö zurückkommt und hier noch relativ wenig Grün vorfindet. Aber das wird! Wir haben am WE übrigens schon Bärlauch geerntet, aber es spricht nichts gegen eine weitere Ernte bzw. einen gemeinsamen Spaziergang in Laxenburg. 15.3. klingt super, mehr dazu demnächst per Mail, gut? :o)
    Ganz herzliche rostrosige Grüße
    von der Traude
    http://rostrose.blogspot.co.at/2016/03/almhutten-tage-und-noch-ein-bisserl-mehr.html

    AntwortenLöschen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...