Nach Ranke Graves in "Die Weisse Göttin" hat auch der Weinstock seinen Platz innerhalb der heiligen Bäume im Keltischen Baumkreis. Wein kann auf den Britischen Inseln nicht gedeihen, zu kühl und zu feucht sind die Bedingungen und dennoch findet sich diese Pflanze oft in der britisch - bronzezeitlichen Kultur dargestellt.
Die Weinrebe (Vitis vinifera) gibt mit dem Namen MUIN den Buchstaben M im Baumalphabet. In die Reifezeit der Trauben fällt ihre Zuordnung im Baumkreis in der Zeit vom 2.September bis zum 29.September.
Wein wird in Europa und Vorderasien nachweislich seit mindestens 7000 Jahren angebaut. Sumerer, Griechen, Gallier und Germanen kannten und konsumierten den vergorenen Saft aus den Trauben. Die Römer brachten den Wein auch nach England, wie überall dorthin, wo sie Truppen stationiert hatten. Sie sprachen diesem Getränk, das mit Wasser vermischt genossen wurde, heilende und stärkende Eigenschaften zu. Darüber hinaus war Wein aus hygienischen Gründen als Alltagsgetränk sicherer, denn sauberes Wasser war auf den Eroberungszügen nicht überall verfügbar. Geschmacklich konnte das damalige Produkt wahrscheinlich nicht mit heutigem Qualitätswein mithalten, war aber mit Sicherheit naturbelassener.
Abgesehen von den Inselkelten erzeugten auch die Kelten Wein und betrieben ausgedehnten Handel mit allen Völkern des antiken Europa.
Als mehrjähriger Strauch mit bis zu 15 Meter langen Ranken gedeiht Wein auf lockerem, tiefgründigem Boden und verträgt keine Staunässe.
Spricht man hierzulande von Wein, denkt jeder spontan sofort an das vergorene Getränk, so groß ist aufgrund dieser Verwendung seine kulturelle und soziale Bedeutung in Europa. Über 2000 Sorten werden heute kultiviert. Auch in der christlichen Religion kommt ihm in Schlüsselbereichen der kultischen Handlung eine tragende Rolle zu. Insofern ist hier durchaus Kontinuität in der religiösen Bedeutung des Weins seit den Kelten da.
Daneben treten die heilenden Wirkungen der Weinrebe im Bewusstsein der Menschen zurück. Die Inhaltsstoffe der Blätter wirken astringierend, der Blüten nervenstärkend, der reifen Trauben blutbildend, allgemein stärkend und der Arterienverkalkung entgegen. Wer seine Verdauung und den Stoffwechsel etwas Gutes tun will, dem sei im Herbst eine Traubenkur empfohlen. Ein gesunder Genuss! Aber auch dem Wein selbst wird bei mäßigem Genuss vorbeugende Wirkung gegen viele Krankheiten nachgesagt.
"In vino veritas" lautet ein bekannter lateinischer Spruch. Im Wein liegt Wahrheit. Dass Wein die Stimmung hebt weiß jeder, der schon Mal mehr als ein Glas davon getrunken hat. Dass er ehrlich macht, bereuen manche spätestens am nächsten Tag, wenn die Wirkung verflogen und die Konsequenzen des Gesagten überdacht worden sind. Andererseits täte mehr Authentizität unseren Beziehungen sicher gut. Den Schlüssel für erfolgreiche Kommunikation zeigt allerdings das Blatt der Weinrebe auf. Es ist sehr groß und herzförmig. Es lehrt uns, mit dem Herzen zu sprechen. Wer grundsätzlich seinen Mitmenschen mit Achtung begegnet, die aus Toleranz und Liebe erwächst, kann eigentlich alles sagen, ohne richtig verletzend zu werden.
Fröhlich, beschwingt und ganz dem gegenwärtigen Augenblick verpflichtet, weil das Morgen jetzt nicht wichtig und sowieso nicht aufzuhalten ist. Ein wenig von dieser Qualität täte immer wieder auch gut. Und wie immer gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift.
Apropos fröhlich: Die hervorragend recherchierten Comicbände von Asterix dem Gallier enthalten einige sehr amüsante Beispiele für die Wirkungen des übermäßigen Genusses von Wein. In Asterix bei den Briten kommt es zu einem "Weinappell" im Palast des Statthalters von Londinium (London), von den römischen Legionären mit soldatischer Disziplin ausgeführt. Im Film sieht das so aus:
Asterix in Britain - Part 5
Diese Serie zum Keltischen Baumkreis erscheint auch im Irlandblog von Markus Bäuchle: Berichte von der Insel. Fast täglich. Der Journalist und Wanderer schreibt über Irland. Über aktuelle Ereignisse, interessante Hintergründe und Irland als Urlaubsland - und - er bietet auch mehrmals jährlich Wanderwochen an. HIER könnt ihr mehr über meine Erlebnisse dazu lesen. Selbstverständlich findet ihr alle Info dazu auf Markus´Blog.
Die Serie zum nachlesen findet sich auch unter LABELS "Keltischer Baumkreis" in der rechten Seitenleiste hier auf kleine freude.
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Liebe Elisabeth,
AntwortenLöschenein schöner und sehr interessanter Post von Dir und Du hast uns auch gleich noch gezeigt, welche Auswirkungen übermäßiger Weingenuss zur Folge hat.
Liebe Grüße
Jutta
Liebe Elisabeth! Besonders gut ist Wein aus dem eigenen Garten, aber den gibt es heuer leider nicht bei mir. :)
AntwortenLöschenlg kathrin
Wie immer traumhafte Bilder, liebe Elisabeth! Vor allem das vom Weinberg in diesem schönen Herbstlicht - toll!
AntwortenLöschenVG
Elke
Hicks!
AntwortenLöschenUnd ich bin gerade erst an zahllosen französischen Weinstöcken vorbeigefahren... (wobei, nicht nur vorbei, wir haben auch Wein verkostet :o) Und Käse! :o))
Alles Liebe (und NOCHMAL hicks), die rostrosige, weinrebige Traude