Dienstag, 13. März 2018

In 90 Tagen um die Welt / Tag 66

13. März, Montag
Sydney, Australien




Guten Morgen! Sind soeben in Sydney vor Anker gegangen, es ist 7.00 früh, die Stadt begrüßt uns mit Morgenrot.
U: Einen wunderschönen Tag in downunder :-)



Ob Metropole oder kleine Hafenstadt, überall wo wir auf dieser Reise angelegt haben, zeigen sich Stadtbezirke rund um die Hafenanlagen als wichtige und identitätsstiftende Bereiche. Hier in Sydney gilt das ganz besonders.
Das Museum für Moderne Kunst, der Fährhafen, die Oper, die Harbour Bridge, alles auf kleinstem Raum nebeneinander und doch mit viel Raum um sich. Da hilft die Bucht, freie Sicht!



Der dänische Architekt Utzon kehrte nach Zerwürfnissen während der technisch äußerst herausfordernden Bauarbeiten am Opernhaus nie hierher zurück, um sein nach 14jähriger Bautätigkeit dann doch noch vollendetes Werk zu betrachten. Immerhin erlebte er den 1973 fertigestellten revolutionären Bau. Einer der Architekten der Wiener Staatsoper hat sich Jahrzehnte davor das Leben genommen, weil sein Werk negativ bewertet worden war. Den Architekten der brandneuen Elbphilharmonie in Hamburg wurde hingegen trotz Skandale und Bauverzögerung schließlich Ehre zuteil. Vielleicht lernt die Menschheit ja dazu.


Entspanntes Leben in Cafés und Promenaden


Die Möven sind echt, ich schwörs. Lassen sich durch doofe Touristen nicht aus der Ruhe bringen.


Blick vom Treppenaus in der Oper auf die Bucht...


...und so siehts in die andere Richtung aus.



Die Harbour Bridge gegenüber spiegelt sich in einem Teil der Fassade. Kann hier nicht alles zeigen, soviel sei noch gesagt: Wir fanden die Oper in ihren Außenansichten um einiges interessanter als die Konzert-,Opern-, und Theatersäle (insgesamt 6) im Inneren...



Hab mich bissl blöd ausgedrückt. Alles außerhalb der Säle ist weitläufig und durch große Fensterflächen mit der Außenwelt verbunden. Die Säle sind unerwartet klein und vollgepackt mit Stühlen. Hier der Konzertsaal bei einer Orchesterprobe (fotografieren war verboten).
Der Opernsaal ist besonders klein. Wahrscheinlich konnten wir unsere Wiener Theatereichung nicht wegstecken. 2 Millionen Besucher in 2000 Veranstaltungen pro Jahr sind dann doch sehr beeindruckende Zahlen!!

D: Die Oper beeindruckt mich sehr, toll auch das Morgenrot, das euch Sydney durch die rosarote Brille sehen lässt. Die Möwen erinnern mich an einen Schießstand ;-) Schönen Aufenthalt in Australien!


Das Dach ist aufwendig mit keramischen Fliesen gedeckt und je nach Standort sieht das anders aus.

U: Eigentlich ein sakraler Bau, interessant dass es innen nicht so flasht, aber das Foto mit den lila Stiegen hat was!!


Am Abend verlässt ein großes Kreuzfahrtschiff den Hafen und macht den Blick von der Hafenseite auf die Oper frei. Von hier finde ich das Gebäude am schönsten.




Etwas versteckt im alten Stadtteil neben dem Hafen das Memorial für die ersten 1400 Engländer, die hier vor 220 Jahren die Stadt begründeten. Mehr als die Hälfte von ihnen waren Strafgefangene und büßten wohl für mehrere Leben ihre Sünden ab. Sie wurden zu schwerer Strafarbeit gezwungen und "wie Tiere behandelt" (so steht es auf der Tafel! ... Tiere sollten allerdings auch respektvoll behandelt werden...)



Sydney ist eine moderne westliche Metropole. Im Straßenbild der City mehrheitlich Weiße und Asiaten. Wir waren das schnelle Tempo der Passanten schon entwöhnt, hier sind die Erfolgreichen und Karrierebewussten unterwegs. Alle extrem sorgfältig gekleidet, viele Männer tragen Maßanzüge.




In einem historischen Einkaufstempel entdecken wir Hemdenschneider, Schuster, die Schuhe nach Maß anfertigen und Damenschneider. Es wirkte alles sehr uniform: Nach all der bunten Kleidung im pazifischen Raum kam mir das fast gespenstisch vor...






Eine hippe Lounge für die Mittagspause



Zwischen den modernen Glasbauten alte ehrwürdige englische Stein- und Backsteinbauten


The Sydney Tower wächst aus einem Kaufhaus. Für einen stolzen Preis ( lohnt sich aber) kann man von 250m Höhe die Umgebung bewundern.


In jede Richtung ist auch Wasser da, Meeresarme durchziehen das dicht verbaute Gebiet soweit das Auge reicht.

Rechts der große Botanische Garten direkt am Wasser und im Hintergrund rechts unser Schiff vor Anker.


*****

Sydney ist heute das Industrie-, Handels- und Finanzzentrum Australiens und das merkt man schon nach ein paar Schritten in die Stadt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie groß der Kontrast für uns nach den letzten Stationen unserer Reise war! Genau dieser Eindruck schlägt sich in den Bildern nieder, die ich nachhause schicke. Wie schön die Stadt gelegen ist sieht man von vielen Stellen her, von oben ganz besonders.

Hier habe ich viel fotografiert, besonders auch viele Fotos von der Oper gemacht, die von jeder Seite in ihrer Form andere Assoziationen weckt, mal Visier einer Ritterrüstung, mal ein UFO, mal Narrenkappe, mal ganz was anderes. Es ist eines der weltweit komplexesten architektonischen Gebäude des 20. Jahrhunderts, es hat zu recht weltweit Bekanntheit erlangt (Wikipedia weiß mehr darüber). Bei einer Führung erfahren wir die ganze (Kriminal-)geschichte zur Entstehung und bekommen atmosphärisch mit, wie viel wichtiger dem Architekten der visuelle Eindruck von außen gegenüber der Innengestaltung war. Alles im Inneren wurde der großartigen Außenhaut untergeordnet. 

 

Auf diesen Bildern kann man vielleicht erahnen, wie nah hier alles beieinander liegt. Hafen, Oper, City, Harbour Bridge. Würde ich mich von diesem Standort umdrehen, fiele meine Blick auf das große Areal des Botanischen Gartens, da wollen wir uns morgen herumtreiben!


In dieser Serie könnt ihr unsere Weltreise mit einem Kreuzfahrtschiff um die Südhalbkugel Tag für Tag nachverfolgen. Im ersten Teil jeweils die überarbeitete Fassung einer WhatsApp Gruppe, im zweiten Teil Ergänzungen und weitere Fotos. Ich freute mich immer über Feedback aus der Gruppe, es ergaben sich Impulse und weitere Informationen durch den Austausch, weswegen auch manches davon hier (anonym) mit aufgenommen wurde. Alle Fotos im ersten Teil sind daher Handyfotos.

Diese Serie ist nicht dazu angetan Reiseführer zu ersetzen. Viel eher persönliche Schlaglichter auf Orte, Menschen, Pflanzen und Tiere, die uns für sich eingenommen haben zu zeigen und ein klein wenig nachvollziehbar und lebendig werden zu lassen, was wir auf dieser Reise erlebt haben.


2 Kommentare:

  1. Ganz super interessante Bilder sind das. Interessant fand ich den Kulturschock wegen der faden westlichen Kleidung. Stimmt ja auch - bei uns ist so viel grau und schwarz, jetzt gerade besonders.

    AntwortenLöschen
  2. Interessant, aber für mich zu kühl. Darum kann ich mich auch an diese Bilder nicht erinnern. Aber an die vielen bunten, die sind mir alle im Gedächtnis geblieben. Karibik, bunte Kleider, Osterinseln - Statuen - die werd ich nicht vergessen.

    Sigrun

    AntwortenLöschen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...