Mittwoch, 14. März 2018

In 90 Tagen um die Welt / Tag 67

14. März, Dienstag
2. Tag in Sydney, Australien



Am Morgen spazieren wir auf der Harbour Bridge, da haben potentielle Selbstmörder keine Chance.



Vom Schiff her gesehen macht sie mehr her.. ( die Fotos sind leider nicht sehr gut, weil gestern Abend aus dem Tenderboot bei wenig Licht mit dem Handy fotografiert, finde sie aber stimmungsvoll)


und mit der Oper am Abend



Wenn man gerade mal eineinhalb Tage in einer Stadt wie Sydney zur Verfügung hat, kann man nur einen kleinen Teil kennenlernen. Vielleicht reizt da gerade das Andere, Ungewohnte, Neue. Man muss sich bescheiden auf wenige Themen, sonst ist man gehetzt und hat gar nichts richtig gesehen. So handhaben wir es und sind dann auch nicht enttäuscht, wenn wir so manches andere versäumen. Andere Reisende haben andere Eindrücke und in Gesprächen ergibt sich später ein komplexeres Bild.

Direkt neben dem Hafen und der Oper ist der Royal Botanical Garden von Sydney am Meer gelegen. Hier sind wir für einen halben Tag versunken. Alles Getriebe außerhalb ist vergessen angesichts der subtropischen Pracht dieses toll gepflegten Park!


Die Frangipaniblüten habe ich von einem Gärtner bekommen (also nicht abgerupft) und die Kakadufeder haben wir vom Boden aufgehoben, sie ist inzwischen wieder mit dem Wind vom Balkon geweht und die Blüten trage ich im Haar...


So sieht der Busch aus



Ibisse, Kakadus und viele andere Vögel, wie zB bunte Sittiche finden hier Futter in großen Mengen.


Die Kakadus veranstalten ein Riesengekreische, fliegen von Baum zu Baum und holen sich Futter auch von Besuchern. Sie zwicken auch mal in der Hitze des Gefechtes in die Hand, wie bei dieser holländischen Touristin.



Einige Ficusarten wachsen hier zu unglaublicher Größe! Beim Spaziergang sehen wir einen Riesen nach dem anderen!


Die Früchte der Ficusbäume ähneln Feigen. Zuerst war ich verwirrt, dass diese Bäume englisch " fig", also Feige genannt werden, aber diese Früchte schmecken nur Vögeln.



Dies ist ein besonders alter Gummibaum


Eine Ingwerart, deren Pflanzensaft als Shampoo verwendet wurde, bevor man so was in Flaschen hatte ;-) Auf der Tafel steht: Zingiber spectabile, Golden Shampoo Ginger


Begonien sind hier große Büsche und blühen das ganze Jahr über, es herrscht ja subtropisches Klima.


Zwischen all dem geordnet wuchernden Grün auch Beete mit blühenden Pflanzen. Auch Schulkinder sind mit ihrer Biologielehrerin da. (W. mag das Bild nicht, weil er genauso dasteht wie ein Schulkind. Aber wir lernen doch lebenslang weiter gell?!)


Zum Größenvergleich: W. neben einem "Dinner Plate Fig", dies ist auch eine Ficusart mit besonders großen Blättern und Früchten

Ich hatte übrigens gerade das AHA Erlebnis der Feigenart ;-) Unsere Essfeige Ficus!!!! carica, die Echte Feige gehört zur gleichen Gattung wie die uns bekannten "Gummibaumarten" (bei uns ja ausschließlich Zimmerpflanzen). In den Subtropen sind das riesige immergrüne Bäume!!! Dachte die ganze Zeit an einen komischen Zufall, als ich hörte, dass der großblättrige Ficus auf englisch Bay Fig genannt wird. So kanns gehen, manchmal hab ich echt eine lange Leitung :-) Seh seit Wochen hunderte der Früchte am Boden unter den Ficusbäumen liegen, denk die sehen doch wie Feigen aus, nur kleiner. Was also aussieht wie Feige IST Feige! Die einen schmecken uns, die anderen den Kakadus :-)
Die Botanik ist ein Hund 🙊
U: Wenn die Erkenntnis dich zum reimen bringt, die Feige nicht zum weinen zwingt :-)



Leider werden die Fotos der Realität ganz besonders hier in diesem Park wenig gerecht. manche Bereiche, wie hier sind liebevoll farblich abgestimmt.


Das hier sieht unserem Flieder ähnlich und duftet


Ein großer Baum mit eigentümlichen Blüten, oder sind das Früchte??

Die Kamelien hatten hier große Knospen und manche blühten, das wundert mich, denn es beginnt ja gerade mal Herbst zu werden. Hier gibt es keinen Frost und die tiefsten Temperaturen in den Winternächten sind selten unter 10°, vielleicht blühen sie ja schon viel früher als in den milderen Teilen Europas.



Gegen Mittag beginnt es sanft zu regnen, aber es bleibt dabei trotzdem warm. Die Businessleute haben Schirme und das Gehtempo nicht verringert...



Für einen Blick in andere Bezirke der Stadt hatten wir zu wenig Zeit. Soviel ist sicher: Aus der einstigen Strafkolonie ist eine vielschichtige Metropole geworden. Hier und im ganzen Land setzt man sich zurzeit mit der Frage auseinander, ob Australien weiterhin zu Großbritannien gehören sollte oder sich doch in Zukunft als eigenständiges Land definieren würde.



Im Foyer des Museum of Contemporary Art entsteht gerade ein Wandgemälde. Wir erahnen, dass Sydney ein faszinierender städtischer Großraum ist, hier könnte man sicher viele Tage verbringen und immer noch etwas Neues entdecken!



D: Tolle Eindrücke von der Stadt und so viele wunderschöne Pflanzen im botanischen Garten. Da geht einem das Herz auf. Vielen Dank für die Bilder und dass wir mit dabei sein dürfen :-)
K: Danke für die Eindrücke. Der botanische Garten interessiert mich natürlich besonders!

 

G. schickt das Foto von einem Wandteller und schreibt dazu:
G: Bei dieser Vielfalt müsst ihr euch das jeden Tag denken. Wieviele Samen hast du schon im Gepäck? Liebe Grüße auch an Mozart :-)
Den Samen will ich ein kurzes Leben unter unwirtlichen und fern der Heimat Bedingungen ersparen, aber Steine werden unser Gepäck beschweren.


*****

Der heutige Beitrag muss die Handys zuhause ordentlich zum klingeln gebracht haben, da ich in meiner Begeisterung eine Bilderflut Richtung Heimat losgelassen habe. Tja, bei Pflanzen kann ich mich offensichtlich schwer zurückhalten. Zu den botanischen Gärten, die wir auf dieser Reise besucht haben, wird es noch eigene Beiträge geben, denn neben den Handyfotos habe ich viele andere, mit der Kamera gemachte Fotos mitgebracht. Unter anderem diese zwei gefiederten Gesellen.



Den heutigen Beitrag möchte ich mit einem Foto, das ich gestern Abend aufgenommen habe abschließen: Junge Frauen streben Richtung Opernhaus. Ihre Gesichter verbinden viele Teile der Erde und das mag ich ganz besonders!






In dieser Serie könnt ihr unsere Weltreise mit einem Kreuzfahrtschiff um die Südhalbkugel Tag für Tag nachverfolgen. Im ersten Teil jeweils die überarbeitete Fassung einer WhatsApp Gruppe, im zweiten Teil Ergänzungen und weitere Fotos. Ich freute mich immer über Feedback aus der Gruppe, es ergaben sich Impulse und weitere Informationen durch den Austausch, weswegen auch manches davon hier (anonym) mit aufgenommen wurde. Alle Fotos im ersten Teil sind daher Handyfotos.

Diese Serie ist nicht dazu angetan Reiseführer zu ersetzen. Viel eher persönliche Schlaglichter auf Orte, Menschen, Pflanzen und Tiere, die uns für sich eingenommen haben zu zeigen und ein klein wenig nachvollziehbar und lebendig werden zu lassen, was wir auf dieser Reise erlebt haben.

4 Kommentare:

  1. Liebe Elisabeth,
    heute komme ich endlich wieder zum schreiben ... wunderbare Bilder hast Du aus Australien mitgebracht!
    Ihr habt soviel gesehen und erlebt auf Eurer Reise.... danke, daß wir daran teilhaben dürfen!
    Ich wünsche Dir noch einen wunderbaren Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥

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  2. Sydney gefällt mir in deinen schönen Ausschnitten!
    Und ganz besonders das Frauenbild zum Schluss lässt mich auf eine gewachsene Welt-Gemeinschaft hoffen, es wirkt doch so ganz selbstverständlich.
    Danke fürs Mitnehmen
    Petra

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  3. Sodale, liebe Elisabeth, jetzt bin ich wieder à jour! ;-)
    Nur Auckland in Neuseeland, das wäre mir auch zu kurz gewesen. Freunde von uns hatten ursprünglich für heuer im Jänner eine Kreuzfahrt Australien / Neuseeland inklusive längerem Aufenthalt in Sydney geplant. Leider mussten sie die Reise sehr kurz vor der Abreise stornieren, da sie beide eine heftige Grippe mit hohem Fieber bekommen haben. Ein Jammer! (Aber sie waren dann wenigstens im Februar in Sri Lanka.) Wir hoffen auch, dass wir Australien und Neuseeland irgendwann mal gut miteinander verbinden können, am liebsten mit je einem Stoppover in Singapur und Hongkong. Wird aber noch ein paar Jährchen dauern - irgendwie hab ich 2021 auf dem Radar. Schau ma mal.
    Alles Liebe, Traude (immer noch auf einer langsamen Nach-Urlaubs-Blogrunde...)

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  4. nur wegen der fauna und flora würde ich gerne mal dort sein! intéressant!

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