Mittwoch, 14. Dezember 2011

Freundschaft

Top 5 regrets / 4


"Ich wünschte, ich hätte alte Freundschaften aufrechterhalten."


                                Pierre-Auguste Renoir, Die Lektüre, um 1890/1895, Musée D´Orsay, Paris

Dieser Punkt in der Liste der Schwerpunkte für ein *erfolgreiches* Leben scheint leicht nachvollziehbar. Wir alle haben schon mal Freunde aus den Augen verloren weil wir Begegnungen mit ihnen hintanstellten und später gemerkt, dass etwas fehlte. 
Bloggerin Traude hat in einem Kommentar erwähnt, dass sich Manches aus der eigenen Biografie nach Jahren verklärt. Ein Punkt, den es sich lohnt zu beleuchten. Wenn wir also jemanden aus den Augen verloren haben, geschah das ja vielleicht aus gutem Grund. Für mich trifft das sicher zu. Um es gleich vorwegzunehmen, ich befreunde mich nicht leicht. Inhaltsleeres Gequatsche ist mir zuwider und manchesmal gehen die Wege ganz natürlich auseinander. 
Außerdem kann ich auch gut allein sein. Lieber wenige, aber dafür solche Freundschaften, in denen Ehrlichkeit, echter Austausch und ein tiefes Gefühl der Verbundenheit möglich ist. Da bewege ich mich auf kontroversiellem Terrain und bin neugierig wie ihr das seht. 

Wenn wir allerdings spüren, dass eine Begegnung mit einem bestimmten Menschen wichtig wäre, sollten wir uns Zeit nehmen und zum Hörer greifen!

Wie auch immer: Am Ende eines Lebens zählen Beziehungen mehr als Geld oder der Status, den mensch sich manchmal mit viel Aufwand angeeignet hat. Am Ende zählt Liebe.

Viele Menschen entdecken im Alter die Freundschaft zu Geschwistern wieder. Sie sind uns vertraut, wir haben uns durch viele Jahre an ihre Schrullen gewöhnt und können mit ihnen am besten lachen. 

Miteinander lachen. Ich liebe es zu lachen und das ist mit Freunden einfach doppelt so schön!



Quelle für Top 5 regrets: Bronnie Ware / http://www.inspirationandchai.com/Regrets-of-the-Dying.html

3 Kommentare:

  1. Gebe ich Dir voll und ganz recht, aber manchmal lässt es der Stress im Alltag einfach nicht zu den Kontakt zu halten, welchen man gerne hätte.

    lg kathrin

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  2. Siehst du, du weißt was Besinnlichkeit ist. Du besinnst dich - ich auch. Dein Beitrag spricht mich wieder sehr an. Man sollte immer Zeit für seine Freunde haben, manchmal braucht man sie. Und in der Not merkt man, wer seine Freunde sind. Das mit dem Alter und den Geschwistern sehe ich momentan in der Familie, und dann auch bei mir selbst. Aber wir zwei sind ja noch sehr jung, gell? Und sehen auf den Kinderfotos fast ident aus! Inhaltsleeres Gequatsche ist auch mir ein Greuel, wenn man älter wird, wird die Zeit knapper. Sie rast, und dann bin ich doch lieber mit Menschen zusammen, die wertvolle Gedanken haben!

    Sigrun

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  3. Liebe Elisabeth,
    ich denke mal, Du hast es auf den Punkt gebracht. Beziehungen, die einem wirklich wichtig sind, hält man aufrecht. Das ist auf jeden Fall bei mir so. Echte Freunde verliert man nicht so schnell aus den Augen. Oft sind so genannte alte Freundschaften in der Erinnerung weitaus schöner, man verändert sich im Laufe der Jahre, lebt ein anderes Leben als die beste Freundin aus der Schulzeit und lebt sich irgendwie auseinander. Man sieht sich auf Klassentreffen wieder und verspricht sich hoch und heilig den Kontakt aufrecht zu erhalten, aber es verläuft trotzdem im Sande...Menschen ("Freunde") kommen und gehen im Laufe eines Lebens, aber die wirklich wichtigen Beziehungen überleben, auch über große räumliche Distanzen. Für mich ist Qualität da auch sehr viel wichtiger als Quantität, was ja eigentlich ganz im Gegensatz zu der heutigen Facebook-Mentalität steht...

    Liebe Grüße von Bärbel

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