Montag, 8. Mai 2017

In 90 Tagen um die Welt / Tag 14

19. Januar, Donnerstag
Recife, Brasilien



Einfahrt in den Hafen heute morgen 8 Uhr

Es mag vielleicht komisch klingen, aber die Hitze und die Kraft der Sonne in dieser tropischen Stadt, in der es das ganze Jahr über mehr als 20° hat und vor Allem die Sonne immer sehr hoch am Himmel steht, ist für uns echt anstrengend, wir müssen uns erst daran gewöhnen.



Morbider Charme. Die Stadt war einmal wunderschön! Jetzt sind die meisten der mehr als 100 Jahre alten Häuser baufällig...




Fliegender Obststand



Fliegender Blumenstand. Der alte Stadtteil ist ein einziger Marktplatz. Jeder stellt sich auf wo er will, fliegende Händler mit Karren oder Auto. Dazu jede Menge lauter Musik und Geschrei. So etwas hätte ich nach Indien gepackt...
U: Ich steh auf das fahrbare Blumenstandl
D: Den mobilen Blumenstand find ich auch genial - sehr einfallsreich. Was hat denn das Auto davor? Sind das Stoffpuppen? (ja, das sind es!) 
B: Die Bilder sind so schön. Ich krieg Fernweh. Erinnert mich so sehr an Mexico. Das Klima lässt einen erst mal einen Gang zurückschalten. 
In der WhattsApp-Gruppe wird dann die Idee besprochen, bei einem Ball am Abend mit Sambaklängen der heimischen Kälte ein Schnippchen zu schlagen :-)


Wir haben uns vor der Mittagssonne in eine Kirche geflüchtet. Messfeier, volles Haus, fröhliche Gesänge und ein junger fescher Priester. Hier ist der Katholizismus zuhause.


An jeder Ecke wird Domino gespielt. Diese Herren hören uns deutsch sprechen und geben ihren Wortschatz preis. "Sieg Reich". Oder "siegreich"??? Wir glauben an das Gute im Menschen, wollen das mal auf die deutsche Fußballmannschaft münzen!



War nicht der einzige dieser Rasse :-)


Frangipani? Ich bin mir nicht sicher, aber wunderbar!  (U hilft mir das zu bestätigen, danke! An manchen Orten kenne ich keinen einzigen Baum beim Namen. Frage Einheimische mit Händen und Füßen, mit mäßigem Erfolg)


Überall (marmor-)gepflasterte Gehsteige und Plätze



Nach drei Stunden Stadtspaziergang waren wir erstmal fix und fertig. Der Heizstrahler ist hier an der Himmelsdecke befestigt, man kann gar nicht in die Nähe hinschauen, zu hoch, zu grell, zu überhaupt. Es ist extrem ungewohnt, die Sonne in keine Richtung zuordnen zu können, sie ist hier einfach "oben". Schon am Morgen und selbst kurz vor Sonnenuntergang noch immer sehr hoch über dem Horizont. Es gibt kaum Schatten. Über Mittag rasteten wir, dann gings wieder. Hier ist von Siesta keine Spur! Im Gegenteil, das Leben auf den Straßen beginnt erst richtig nach 10 Uhr, um dann immer lauter zu werden...



Ein letztes Foto von Recife. Das hat dem Wolfgang gefallen. Er meinte G. und G. hätten hier eine Lebensaufgabe :-) 
R: G ist von der Elektroverkabelung begeistert

*****

Vom Meer her gesehen eine beeindruckende Kulisse, als wir uns dem Hafen nähern. Wer hätte in Südamerika solch eine Skyline erwartet?! Zu Füßen der Wolkenkratzerkette ausgedehnte Sandstrände (die wir nicht besuchten).




Zeppelinturm in der Nähe des Hafens (diente als Ankermast für Luftschiffe)

Viele Pflanzen und Bäume, die wir hier das erste mal bewundern konnten, sollten uns in weiterer Folge sehr vertraut werden: Palmen, Gummibäume (Ficus) und Frangipani ( ja, es sind sie) in verschiedenen Varietäten und immer wieder von beeindruckenden Ausmaßen!








Bauhinia, Orchideenbaum mit zauberhaften Blüten

Vielen, wenn auch nicht allen Häusern aus der Kolonialzeit würde man eine gründliche Renovierung wünschen...






 

Außerhalb des ehemaligen Prunkes sehen die Häuser recht bescheiden aus, aber die Straßen sind belebt. Auch das sollte auf unserer Reise um die Südhalbkugel ab nun zum vertrauten Bild werden. Hier laute Musik, dort dauerndes Hupen, gemessen an dem, was Menschen in den Armen durch die Gegend schleppen fahren hier wohl nicht so viele mit Autos, schon eher mit Mopeds.



Jackfrucht, hatte ich bis dahin noch nie gesehen. Das Fruchtfleisch kann als Fleischersatz (sieht aus wie Hühnchen) oder Gemüse verwendet werden.



Was hier leider so gar nicht zu vermitteln ist: Die Musik, allgegenwärtig auf den Straßen. Südamerikanische Rhythmen begleiten uns auf Schritt und Tritt und Ziehharmonikas gibts auch. Erkennt man Musiker eigentlich an den Sandalen?



Ein bisschen so ist es also in Südamerika! Für uns beide das erste Mal! So viele Eindrücke, so viel Ungewohntes und Neues! Wir freuen uns auf mehr...

In dieser Serie könnt ihr unsere Weltreise mit einem Kreuzfahrtschiff um die Südhalbkugel Tag für Tag nachverfolgen. Im ersten Teil jeweils die überarbeitete Fassung einer WhatsApp Gruppe, im zweiten Teil Ergänzungen und weitere Fotos. Ich freute mich immer über Feedback aus der Gruppe, es ergaben sich Impulse und weitere Informationen durch den Austausch, weswegen auch manches davon hier (anonym) mit aufgenommen wurde.

2 Kommentare:

  1. Allein die Farbfülle ist ganz wunderbar, und die Häuser haben so unrenoviert trotzdem Charme.
    Beim Anblick des Zeppelinturms für Luftschiffe (!!!) beginnen Geschichten in meinem Kopf.
    Danke fürs Mitschlendern dürfen, sagt Petra

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  2. Was für ein Farbenrausch wieder! Und der Orchideenbaum - sooo schön :) Den hätte ich auch gerne in natura gesehen. Und die Musik......ich hab' sie im Ohr! Und.....in der Tat: das sind Musikersandalen! Mein Daddy, der auch Musiker war, hatte auch solche ;)

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