Mittwoch, 9. April 2014

Das Herz ist trotzdem schwer...

Manchmal kann ich es nicht glauben in diesen Tagen: Draußen in der Natur ein Feuerwerk an Farben, Lebenskraft und Freude. In unserem Familienkreis erleben wir das immer weniger werden eines lieben Menschen mit, unaufhaltsam und so überdeutlich. Werden und vergehen treten jede Stunde ins Bewusstsein und doch ist auch eine große Stille da. Beliebig scheinen viele Tage im Leben, jetzt gerade bedeuten manche Stunden miteinander alles. Der Kopf weiß, dass alles seine Zeit hat, das Herz ist trotzdem schwer.




Die Zeit steht still.

Die Zeit steht still. Wir sind es, die vergehen.
Und doch, wenn wir im Zug vorüberwehen,
Scheint Haus und Feld und Herde, die da grasen,
Wie ein Phantom an uns vorbeizurasen.
Da winkt uns wer und schwindet wie ein Traum,
Mit Haus und Pferd, Laternenpfahl und Baum.

So weht wohl auch die Landschaft unseres Lebens
An uns vorbei zu einem anderen Stern
Und ist im Nahekommen uns schon fern.
Sie anzuhalten suchen wir vergebens
Und wissen wohl, dies alles ist nur Trug.

Die Landschaft bleibt, indessen unser Zug
zurücklegt die ihm zugemessnen Meilen.

Die Zeit steht still.
Wir sind es, die enteilen.

Mascha Kaléko: Die paar leuchtenden Jahre 




6 Kommentare:

  1. Dein Bild "zeigt" die Gefühle. So tief und ernst und echt .....
    alles Liebe, Elisabeth. Ich weiss wie schwer diese Stunden sind die ein Dasein auf Erden für immer beenden. Etwas bleibt ... auch für immer. Du wirst es spüren
    nachdenkliche Grüsse von Elisabeth

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  2. Liebe Elisabeth...ich kann es dir nachfühlen.
    Unsere Mama ist im Dezember 2013 heimgegangen und nur sieben Wochen später ist unser Papa ihr unerwartet gefolgt (Feb. 2014)

    "Alles hat seine Zeit,
    es gibt eine Zeit der Freude, eine Zeit der Stille,
    eine Zeit des Schmerzes, eine Zeit der Trauer
    und eine Zeit der dankbaren Erinnerung."

    Herzliche Grüessli
    Julia

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  3. Elisabeth, ich wünsch dir viel Kraft für die kommenden Tage, du schaffst das. Etwas bleibt ohnehin zurück, die Erinnerung und die Liebe.

    Sigrun

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  4. Liebe Elisabeth.
    Schwere Stunden. Besondere Stunden. Gerade jetzt, in der Zeit des Abschieds, möchte man festhalten. Den geliebten Menschen loslassen, damit er gehen kann, doch das fällt so unendlich schwer. Ich drücke Dich.
    Die Worte Mascha Kalekos - dazu braucht es keiner Worte.
    Liebe Grüße
    Heidi

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  5. "Und wenn uns die Menschen verlassen und verwunden,
    so breitet ja auch immer der Himmel,
    die Erde und der kleine blühende Baum seine Arme aus
    und nimmt den Verletzten darin auf." (Jean Paul)
    Vielleicht ein wenig trostspendend?
    Sonja

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  6. Liebe Elisabeth,
    lass dich von mir einfach ganz herzlich virtuell drücken.
    Und wenn dir danach ist, können wir gern miteinander telefonieren / mailen / uns treffen und reden ... (und dann kriegst du die Drücker auch "in echt") ...
    Alles Liebe, Traude
    Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ♬ ☂ ✿ ☼ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ♬ ☂ ✿ ☼ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ♬ ☂ ✿ ☼ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ

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