Sonntag, 16. März 2014

Das gibts doch eigentlich nicht...

...oder doch?

Laut Wikipedia und meiner, sicherlich auch eurer doch schon teilweise einige Jahrzehnte dauernden Erfahrungen treiben Kastanien Ende April/Anfang Mai aus. Hier ist trotzdem nicht von einem Wunder auszugehen, sondern eher von Zeichen der offensichtlichen Veränderung im Klima. Die Bilder sind etwas unscharf, denn es herrschte heute hier im Wiener Raum heftiger Sturm mit böigen Spitzen, aber darum geht es hier gar nicht. Im Nachbarort sah ich einige Kastanien mit aufplatzenden Knospen und poste diese Bilder eher als Dokument eines besonderen Winterendes und Frühlingsbeginns dieses Jahr!




Wir haben genau Mitte März und die ersten Knospen brechen auf. Nach ein wenig Recherche im Internet fand ich eine Studie, die belegt, dass sich die Zeit der Kastanienblüte seit 2001 sukzessive stark (exponentiell) nach vorne verschoben hat, tendenziell aber schon seit den 1980er Jahren. Es ist aufregend, mitten in einer Umbruchzeit zu leben, wo sich in kurzer Zeit so viel verändert. 
Manche Reaktionen darauf sind von Ängsten geprägt, man fürchtet mögliche negative Auswirkungen eines zu milden Winters beispielsweise. Ich denke, dass wir uns um die Natur keine Sorgen zu machen brauchen, wir Menschen allerdings sind in unserer Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sicherlich gefordert.
Die Forschung beobachtet übrigens in Mitteleuropa ein ausdehnen der Vegetationsperiode in beide Richtungen. In Südeuropa scheint es eher umgekehrt zu sein. Dazu kann wahrscheinlich niemand mit Sicherheit sagen, ob es so bleiben wird, sich fortsetzt oder in absehbarer Zeit wieder einbremst. Es bleibt also spannend...

Gleich neben den Kastanien trägt eine Trauerweide Frühlingsgefühle deutlich sichtbar vor sich her! Der Wind fährt ihr ins Haar, ist sie nicht wunderschön?!



Zum Schluss noch ein Foto, das ich voriges Jahr am 9. April in Bantry/Südirland aufgenommen habe. Auch hier schiebt gerade ein Trieb einer Kastanie heftig an. Der Frühlingsbeginn war dort letztes Jahr besonders kalt, da eisige Luft von Osten über Wochen die milde atlantische Strömung zurückdrängen konnte. Dann ging alles Schlag auf Schlag, man hätte den Pflanzen beim treiben zuschauen können.



Dieses Jahr erleben wir hier bei Wien einen wunderbar langen Frühling, da er zeitig begann und die Nächte noch kalt sind und diese Tatsache macht allein schon fröhlich. 

    

7 Kommentare:

  1. Wie schön deine Bilder und man merkt den Klimawandel überall , da kann man nicht reden von einmalig so was das stimmt.. Ängste wie wird es später aber damit kann man sich nicht beshcäftgien weil wir es nicht wissen können noch nciht jetzt viellkeicht unsere Nachfahren.
    Also geniessen wir es den langen Frühling.. ich genoss über den Winter immer Fahrrad zu fahren das normal nicht gewesen wäre bei einem strengen Winter!
    Bei mir sind Sturmböen aber auch Sonne schöne dabei gewesen die zwei letzten Tage!
    Ich liebe dieses ungestümen Stürme!
    Lieben Gruss Elke

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  2. Ein wenig bin ich auch erschrocken über die veränderten Jahreszeiten, eigentlich haben wir ja nur noch drei. Vielleicht sollten wir sie neu benamen.

    Sigrun

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  3. hmhm-sehr interessant dein bericht, liebe Elisabeth. ich wusste vieles nicht davon.
    deine aufnahmen sagen alles - sie sind wunderschön.
    alles liebe
    margit

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  4. Das gibts doch wirklich nicht .... so war das noch nie!
    Meine Schwester hatte am 11.3. Geburtstag, ich hab alte Bilder durchgeschaut und über 50 Jahre war es nie so mit der Natur. Wo führt das hin, ist das gut?
    Mir geht es wie Sigrun, ich hab auch immer mehr das Gefühl, dass die vier Jahreszeiten nicht mehr so stattfinden.
    Gestern hatten wir auch Sturm, heute wieder Sonnenschein. Wie im April
    ich wünsche Dir eine schöne Woche
    Elisabeth

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  5. Alles verändert sich ständig - ich finde man soll das nicht so eng sehen und extreme Jahreszeiten gabs doch schon immer ;O) Ganz großartig finde ich deinen schönen Bilder - man spürt den Wind in der Weide . . .
    Herzlichst Doris

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  6. Ja, es ist schon faszinierend was gerade in der Natur passiert. Kastanien haben wir jetzt nicht gerade viele in der Nähe, aber ich habe heute gesehen, dass der Marillenbaum bereits blüht, dabei wird jetzt das Wetter wieder schlechter :(

    lg kathrin

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  7. Hallo Elisabeth, zu deinem Kommentar bei mir: Das war unser Urlaub, keine geführte Reise. Wir führen doch gerne selber, weißt du. Hast du bei Laade Gartenreisen mal geguckt? (Ich denk aber an dich, wenn ich mich wieder mal in den Bus setze).

    Sigrun

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