Montag, 7. Juli 2014

Vom Stehlen für Sommerlust

Woran es liegt weiß ich nicht, aber es gibt tatsächlich zwei Schmuckpflanzen, die in unserer Gegend in so gut wie jedem Garten oder Haus zu finden sind. Wer Sommer mit Pflanzen verbindet hat wenigstens ein Exemplar im Topf auf Balkon oder Terrasse. Dabei sind beide gar nicht mal so pflegeleicht. Sie brauchen während der Blühsaison regelmäßig viel, aber nicht zuviel Wasser und wenn die Sonne draufknallt lassen die Blüten schon schnell mal alles hängen. Überwintern ist so ein Kapitel für sich, ich neige ja dazu selbst meine Lieblinge zu vergessen, ab und zu brauchen sie bekanntlich auch im Winter Wasser und vom hintersten dunklen Kellerwinkel höre ich ihre Rufe nur bedingt.

So hatte ich ein paar Jahre nur Sukkulenten und eine Sammlung von Mauerpfeffer und Hauswurzen auf der Treppe, die verzeihen ja fast alle Pflegesünden und Vernachlässigungen.



Seit ich allerdings ein paar Souvenirs in Töpfen habe, bin ich plötzlich ziemlich pingelig geworden, was die Aufzucht und Pflege anbelangt. Mein erstes gestohlenes Exemplar eines Kopftriebes stammt von dieser Duftpelargonie aus einem Südenglischen Garten. Ich gebe es zu, ich schäme mich schon ein bisschen dafür. Rede mir aber auch ein, dass ich ja nur einen winzigen Trieb dort abgerissen habe, wo die Pflanze stark verzweigt und gesund war, mit Brüdern und Schwestern der gleichen Art verschwenderisch umgeben. Am letzten Tag vor der Abreise abgezwickt und mit einem feuchten Papiertaschentuch umwickelt nahm ich den kurzen Trieb mehr aus Neugierde mit, als mit dem sicheren Wissen, dass es gelingen würde, das Kind überleben zu lassen.



Im Bild unten seht ihr meine "Prince of Orange". Ihre Blätter duften wunderbar nach Orangen und für eine Duftpelargonie hat sie zwar kleine, aber richtig hübsche Blüten. Sie ist also schon zwei Jahre alt und ich hatte sie über den Winter im Vorzimmer stehen, wo es viel zu warm war. Ich musste sie im Frühjahr praktisch ganz zurückschneiden, aber jetzt legt sie richtig schön los.



Im September letztes Jahr dann nahm ich drei Triebspitzen von diesem Oleander mit. Er war am Stamm ziemlich verkahlt, was mit einem Blattpflanze kaschiert wurde. Ich mochte ihn wegen seiner riesigen einfachen Blüten und seiner Farbe.



So sieht mein Oleander bereits im ersten Jahr aus. Während des vergangenen extrem milden Winters konnte ich ihn draußen vor der Haustüre lassen. Alle drei Triebe hatten sich noch im Herbst verwurzelt und sind gebündelt zusammen gesetzt worden, was sie bisher mögen. 



Nun, ich werde das Pflanzentriebstehlen nicht zur Gewohnheit werden lassen, weil ich merke, dass es eine großen Unterschied macht, ob ich meine Schützlinge selbst ziehe oder "nur" gekauft habe. Zu groß wäre die Enttäuschung, wenn sie es nicht schaffen! Vielleicht merken sie das und wachsen deswegen besonders gut zu meiner großen Freude. Um ehrlich zu sein, ein (aber auch wirklich nur einer) pfirsichfarbener Bruder befindet sich bereits wieder im Anwurzelungshoffnungsstadium, haltet ihm bitte die Daumen. Nicht zu vergessen die immergrüne Magnolie, ohhh.......




"Hallo meine Schöne"!, so begrüße ich sie, sie passt so gut zu dieser hitzigen Zeit, die ich so sehr liebe.

  
   

10 Kommentare:

  1. Wunderschön blüht es bei Dir!
    Ich wünsch Dir einen guten und glücklichen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥

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  2. Liebe Elisabeth,
    Dein Oleander sieht ja nach einemJahr schon
    super aus, leider brauchen die bei mir immer
    länger.... Tolle Bilder, es sieht aus, wie im
    Urlaub, wenn überall die Oleandertöpfe stehen :-)
    Lg Christiane

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  3. Unbedingt weiter stibitzen, Elisabeth! Deine Prince of Orange ist zauberhaft :) Ich würde so gerne mal an ihr schnuppern.....

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  4. Wunderschön, und ... ich find das gar nicht schlimm. Denn wenn dann auch noch viele Triebe dran sind, tut es der "Mutterpflanze" meist gut, wenn sie ein bisserl ausgedünnt wird. Du reisst ja nichts kaputt!
    So wie die Pflanzen bei Dir wachsen und blühen ist das herrlich, und kann gar nicht falsch sein!
    liebe Grüsse
    Elisabeth, die sich freut wieder mehr Zeit fürs Lesen hier zu haben ....

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  5. Hach - ich hab mir in diesem Jahr eine Duftpelargonie gekauft, eine Rosengeranie. Aber mit Orangenduft - hab ich nicht gewusst, dass es diese Sorte gibt. Dein schlechtes Gewissen muss ja nun wirklich nicht sein. Es hat der Pflanze sicherlich gut getan, dass du ihr ein wenig abgezwickt hast.
    Mal gucken, ob ich meine Pelargonie durchkriege... - ich sollte mir wieder angewöhnen, mit meinen Pflanzen zu sprechen -wenigstens zu flüstern-.
    LG Heidi

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  6. Liebe Elisabeth,
    eine Geranie in Ehren kann doch niemand verwehren. ;-)
    Ich habe ja auch so ein Prachtexemplar von dir, das immer größer wird und so wunderbar duftet.
    VG
    Elke

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    1. Die Mutterpflanze deiner Geranie hatte ich aber ganz brav gekauft :-)

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  7. Nasowas, liebstige Elisabeth, da hört man ja schöne Sachen ;o))
    Und ich hab immer geglaubt, du bist seriöööööööööööööööööööööös!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    *ggggggg*
    Lass dich lieb drücken
    von der rostrosigen Traude (die schon immer einen fragwürdigen Umgang gepflegt hat ;o)))

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  8. Diese Pflanzen dürfen im Sommer im Garten einfach nicht fehlen. Ich habe zwar keine selbst gezogenen oder stibitzten Pflanzen, aber das macht nichts. Einen Oleander habe ich auch mal selbst aus einem Steckling gezogen, ich hatte ihn etwa zwei Jahre, dann ging er leider ein. Das lag damals wohl am Keller.

    lg kathrin

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  9. Liebe Elisabeth,
    angeblich wachsen die mitgenommenen besser als die geschenkten Steckling (heißt es in Bayern).
    Schön sehen sie aus - Deine Pflanzen und wenn das dabei rauskommt, ist sicher niemand auch nur im Geringsten böse :-)
    Viele Grüße von Renate

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