Bei einem Kurztrip nach Dresden hatte ich das Glück zwei angehenden Kunstpädagoginnen bei ihrer Arbeit in der Puppenwerkstatt über die Schulter zu schauen. Jetzt versuche ich mich als Reporterin, als kleines Dankeschön für den wunderbaren Tag auf einer mir bis jetzt fremden, faszinierenden Bühne.
So macht studieren sichtlich Freude. In der Puppentheaterwerksstatt von Karla Wintermann entsteht von der ersten Skizze bis zur fertigen Kulisse und den Puppen alles unter den Händen von Karla, Jana und Kriemhild, die begeistert an ihrem Projekt arbeiten. Karla, Dozentin und Puppenmama begleitet die beiden Studentinnen mit großer Fachkompetenz und Leichtigkeit. Das ausgewählte Stück, in diesem Fall "Das Kalte Herz", wird anschließend einstudiert und bald auch vor Publikum aufgeführt. Die Aufregung darüber ist schon spürbar und schon während die Figuren entstehen wird darüber nachgedacht, wie sie dann in der Kulisse bewegt würden und welche Effekte erzielt werden könnten.
So macht studieren sichtlich Freude. In der Puppentheaterwerksstatt von Karla Wintermann entsteht von der ersten Skizze bis zur fertigen Kulisse und den Puppen alles unter den Händen von Karla, Jana und Kriemhild, die begeistert an ihrem Projekt arbeiten. Karla, Dozentin und Puppenmama begleitet die beiden Studentinnen mit großer Fachkompetenz und Leichtigkeit. Das ausgewählte Stück, in diesem Fall "Das Kalte Herz", wird anschließend einstudiert und bald auch vor Publikum aufgeführt. Die Aufregung darüber ist schon spürbar und schon während die Figuren entstehen wird darüber nachgedacht, wie sie dann in der Kulisse bewegt würden und welche Effekte erzielt werden könnten.
In der nächsten Collage rechts seht ihr die beiden Gesichter des Kohlenmunk-Peters, bevor und nachdem er sein Herz verkaufte, um reich und erfolgreich zu werden. Bei uns in Österreich ist das Wilhelm Hauff - Märchen vom kalten Herz kaum bekannt und als ich das Skript überflogen hatte und die Mädels mir die Geschichte erzählt hatten, war ich von der brisanten Aktualität des Themas berührt.
Hauff hat das Märchen vor etwa 200 Jahren geschrieben, die Welt hat sich seither weitergedreht und neue Varianten zu einer alten Versuchung hervorgebracht. Im Unterschied zu früher kann heute die ganze Welt echtzeit zusehen wie das Drama von Gier und fehlender Solidarität auf der Erde ihren Lauf nimmt. Im Märchen gibt es ein Happy-End, die Protagonisten lernen aus ihren Handlungen. Mehr Liebe und Solidarität auf der Bühne der Weltpolitik und im Leben des einzelnen Menschen? Wäre doch auszuprobieren! Das andere hatten wir schon...
Im Bild rechts unten und in der Mitte könnt ihr das Gesicht des Holländer Michel sehen, das zwar nur zweidimensional gefertigt wurde, aber an Gruseligkeit nichts zu wünschen übrig lässt. Es bekommt noch Haare und Kleidung aus Seidenpapier, ähnlich wie die Puppen und wirkt jetzt schon fast lebendig! Dem Michel verkaufen im Märchen Menschen ihr Herz, um fortan mit einem kalten Herz selbst-herrlich und reich durchs Leben zu gehen.
Hauff hat das Märchen vor etwa 200 Jahren geschrieben, die Welt hat sich seither weitergedreht und neue Varianten zu einer alten Versuchung hervorgebracht. Im Unterschied zu früher kann heute die ganze Welt echtzeit zusehen wie das Drama von Gier und fehlender Solidarität auf der Erde ihren Lauf nimmt. Im Märchen gibt es ein Happy-End, die Protagonisten lernen aus ihren Handlungen. Mehr Liebe und Solidarität auf der Bühne der Weltpolitik und im Leben des einzelnen Menschen? Wäre doch auszuprobieren! Das andere hatten wir schon...
Im Bild rechts unten und in der Mitte könnt ihr das Gesicht des Holländer Michel sehen, das zwar nur zweidimensional gefertigt wurde, aber an Gruseligkeit nichts zu wünschen übrig lässt. Es bekommt noch Haare und Kleidung aus Seidenpapier, ähnlich wie die Puppen und wirkt jetzt schon fast lebendig! Dem Michel verkaufen im Märchen Menschen ihr Herz, um fortan mit einem kalten Herz selbst-herrlich und reich durchs Leben zu gehen.
Das kaltherzige Streben nach Status und Reichtum, aber auch Läuterung und die Option auf ein gutes Ende machen dieses romantische Märchen aus dem Schwarzwald interessant und wert zu thematisieren. Im Puppentheater geschieht das auf eine spannende und doch anrührende Art und Weise, beeindruckend für Kinder und Erwachsene.
»Das kalte Herz« ist auch der Titel eines 2011 erschienenen Sachbuchs
des Münchner Psychoanalytikers Wolfgang Schmidbauer. Es trägt den
Untertitel »Von der Macht des Geldes und dem Verlust der Gefühle«, was
etwas pathetisch klingt, aber leider exakt das Hier und Jetzt
charakterisiert.
(ziitiert aus http://www.maerchenatlas.de/kunstmarchen/das-kalte-herz)
Seidenpapier wird mit Acrylfarbe bestrichen oder betupft und erhält so nach dem Trocknen eine leichter formbare Struktur. Hier könnt ihr sehen, wie Teile der Kulisse entstehen. Ich durfte beim Malen ein bisschen mitwirken, die Geschichte begann mich mehr und mehr in ihren Bann zu ziehen.
So schade, dass ich bei der Aufführung von "Das Kalte Hez" nicht dabei sein kann. Ich wünsche Jana, Kriemhild und Karla eine schönes und spannendes Spiel und sollte jemand von euch in der Nähe sein, seht es euch an. Es wird wunderbar!
So schade, dass ich bei der Aufführung von "Das Kalte Hez" nicht dabei sein kann. Ich wünsche Jana, Kriemhild und Karla eine schönes und spannendes Spiel und sollte jemand von euch in der Nähe sein, seht es euch an. Es wird wunderbar!
Hallo Elisabeth,
AntwortenLöschendas war ein sehr interessanter Post. Die Puppen sehen schön aus und das Märchen ist mir wohlbekannt aus Kindertagen. Marionetten herstellen war lange zeit sehr in Mode, jetzt sieht man sie viel seltener. Ich habe immer gern Marionettentheater gesehen.
Schöne Grüße
Johanna
Das Märchen nennt sich "Das Kalte Herz", aber ansonsten hast du den Bericht wirklich richtig schön geschrieben! Dank dir dafür! My pleasure ;)
AntwortenLöschenHallo Elisabeth!
AntwortenLöschenEin ganz interessanter Besuch,da sieht man erst,welch Arbeit dahinter steckt!So verschieden sind die Interessen der Menschen,ein ganz ausgefallener Beruf!
Schönen Sonntag wünsch ich dir!LG Andrea!
liebe elisabeth,
AntwortenLöschenHERZLICHEN DANK für diesen interessanten post. ich habe ihn genossen und wieder
etliches dazugelernt.
alles liebe
margit
Liebstige Elisabeth, ja, es ist tatsächlich immer wieder interessant, wie aktuell manche alte Themen auch heute noch sind, das fällt mir auch imer wieder mal bei den Märchen auf, die wir von unserer Freundin und professionellen Märchenerzählerin Margarete Wenzel zuweilen erzählt bekommen. Hat wohl damit zu tun, dass Habgier, Neid, Eifersucht, Wut ... zu den immerwährenden menschlichen Eigenschaften zählen. Zum Glück zählen aer auch die Fähigkeit zu lieben, zu genießen und sich zu freuen dazu. Deine Schilderungen aus der Puppenwerkstatt waren sehr, sehr spannend für mich, u.a. auch deshalb, weil ich vor Jahren selbst mal davon träumte, etwas ähnliches auf die Beine zu stellen (und zusammen mit 2 Freundinnen auch einige Handpuppen zu Michael Endes Gauklermärchen geschaffen habe)...
AntwortenLöschenGanz liebe Sonntagsküschelbüschel, Traude
Ich les mir den Blog so gern immer wieder durch! Das hast du so schön gemacht, Elisabeth. Karla ist auch ganz begeistert. Kannst du mir vllt die einzelnen Bilder noch mal als jpeg per Mail schicken? Das wäre lieb. Kann man auch noch mal nachnutzen...
AntwortenLöschenWir haben heute noch den ganzen Tag Puppenspiel und hoffen, dass wir mit "Stellen" (also Festlegen, von wo die Figuren, wann reinkommen, wie sie sich bewegen, was sie tun, wann sie sprechen, wann Pause machen...) fertig werden und die letzten Requisiten anfertigen können. Nächste Woche ist dann jeden Tag Probe angesagt. Donnerstag Abend schaffen wir die ganzen Sachen in die Grundschule, bauen sie auf und am Freitag früh halb 9 wird's aufgeführt vor Klassestufe 1-4. Das heißt, mein Wochenende wird vollgepackt mit Textlernen ;) Ich bin gespannt.
Hab dich lieb. Grüß bitte deinen Wolfgang. Bis baaaaald,
Kriemi.