Mittwoch, 12. August 2015

Schon wieder...

...keine leichte Sommerkost.

Sommer 2015 in Wien - Hitze, Hitze Hitze, zeitweise müssen wir hier höhere Temperaturen ertragen als im Mittelmeerraum, wochenlang 30° und oft auch deutlich mehr. Jetzt, gegen Mitte August ist es am Morgen schon etwas angenehmer, die Schatten im Garten länger. Ich bin froh über meine Praxisräumlichkeiten im Kellergeschoss.




Wir können es uns so einrichten, dass wir gut durch den Tag kommen, wenn es auch manchmal anstrengend ist. Die Flüchtlinge, die in großer Zahl aus Syrien besonders auch in Österreich ankommen, müssen teilweise im Freien kampieren. Unser Ort nimmt Menschen auf, einige, darüber bin ich froh. Irgendwie geht es weiter, schwer ist es in jedem Fall für diese Menschen.

Viele hier haben diffuse Bedenken, Befürchtungen und Angst. Die Thematik lässt niemanden kalt, das Erstaufnahmelager befindet sich recht nah zu uns. In diesem Sommer, der wettermäßig jeden gewohnten Rahmen sprengt, beschäftigen wir uns auch damit, was wir tun können um zu helfen und dieser größer werdenden Herausforderung sinnvoll und mit Mitgefühl zu begegnen. Und wir sind gefordert unsere Einstellungen zu überprüfen. 



Es sind Menschen, die kommen. Sie lieben und hassen, erleben trotz Angst und Ungewissheit sicher auch manchmal Freude. Sie haben viel erlebt, Schwieriges, aber auch Schönes. Sie sind wie wir. Menschen, die eine Zukunft haben wollen und auf ein lebenswertes Leben hoffen und bereit sind dafür etwas zu wagen.




LeserInnen von *kleine freude* wissen inzwischen, dass der Begriff Freude hier weit gefasst sein kann. Ein Text, auf den ich zufällig gestoßen bin zielt eigentlich in eine andere Richtung als die hier angesprochene, ich fand ihn interessant und anregend, er nimmt Bezug auf ein Gefühl, dass der Mensch nie aufhört zu lernen solange er lebt.

(Hemmende) Denkmuster überwinden – das ist auch heute notwendig! Und wie? Mit Begeisterung! Durch das Zusammenspiel von Herz und Hirn können wir unsere Potenziale entfalten, Neues ausprobieren. Das Gehirn kann sich das ganze Leben lang verändern – dies hat der Neurobiologe Gerald Hüther bewiesen. Er bringt wichtige Erkenntnisse durch seine direkte Art unmissverständlich auf den Punkt.
Aus einem lesenswerten Interview mit Gerald Hüther, hier der Link.


Nachtrag (14.8.):

Das Flüchtlingsthema bewegt und polarisiert. Allzu leicht gerät man in fruchtlose Streitgespräche. Aus meiner Sicht ist es essentiell wichtig sich auf positive Zugänge zu konzentrieren, um die vorhandene Energie nicht im negativen Gedankenaustausch zu vergeuden (man wird immer jemanden finden, der seinem Hass freien Lauf lassen will) Die Energie folgt der Aufmerksamkeit!  Positive und konstruktive Beiträge zu lesen macht durchaus Sinn und stärkt die eigene Motivation.

Auf Anregung von Sigrun *Hillside garden* hier ein Link zu Lotta Blog Lotta liebt blau, gute Gedanken zum Thema.
Ein sehr sehr interessanter Artikel zum Thema aus *Zeit online* beschreibt eine win win Situation aus Süditalien: Flüchtlinge retten Riace vor dem Untergang


9 Kommentare:

  1. Liebstige Elisabeth,
    ich wusste gar nicht, dass ihr ein Erstaufnahmelager habt... Was die Flüchtlingsströme betrifft - oder den Beginn der neuen Völkerwanderung, wie ich es auch schon bezeichnet gehört habe - werden wir unsere Denkweise wohl verändern MÜSSEN, allrdings wird einem das auch nicht ganz leicht gemacht. Meine Lieblingsnachbarin war neulich bei Freunden in Traiskirchen eingeladen, die meinten, die Lebensqualität hätte durch das Flüchtlingslager immer mehr und mehr nachgelassen, Mädchen würden in der Ortschaft jetzt im Übermaß angepöbelt werden, gestohlen wird angeblich auch mehr, Fenster in der Nacht offenlassen ist nicht mehr etc. ... Dass diese Menschen aus Ländern kommen, wo teilweise raue Sitten herrschten und eine ganz und gar andere Kultur, sollte halt nicht unbedingt bedeuten, dass diese Sitten hier Einzug halten - sprich: Es müssten hierfür neue Arbeitsplätze kreiert werden (was ja sowieso eine gute Sache wäre!) um den Flüchtlingen unsere Kultur zu erklären, ihnen das beizubringen, was man hier wissen muss, um es den Alteingesessenen, den Quasi-Gastgebern leichter zu machen, die Flüchtlinge als Gäste zu akzeptieren ...
    Das Interview klingt interessant, ich bin ganz bei G.H., was die Taktik betrifft, die Vorstellungen so zu ändern, dass sie besser in die Welt passen - funktioniert bei mir auch besser als umgekehrt ;o)) Allerdings hab ich andere Menschen sowieso nur selten als "Objekt" betrachtet ...
    Liebste Sommergrüße,
    Traude
    http://rostrose.blogspot.co.at/2015/08/fair-play-teil-1-frau-r-zeigt-faire.html

    AntwortenLöschen
  2. Ja, in Wien ist es derzeit wirklich sehr heiß!! Nächste Woche soll die Hitzewelle aber weitgehend überstanden sein.

    lg kathrin

    AntwortenLöschen
  3. Guten Morgen Elisabeth
    Dieser Sommer ist wirklich sehr, sehr heiss. Wir haben nun schon 2 Wochen täglich um die 35 Grad. Ab und zu gewittert es in der Nähe, hier nicht .... die Wiesen, Felder, Strassenränder sehen aus, wie man es nur aus Filmen kennt.
    Die Bauern sind auf der Hut, die Hubschrauber kreisen über den Wäldern, immerwieder brennt es irgendwo ....
    Bei uns leben mittlerweile viele Flüchtlinge. Robert sagt immer "oh, schon wieder ein schwarzer Mann, wieder fährt er Fahrrad!" Das ist wirklich so bei uns. So schnell es geht bekommen sie Fahrräder. Auch wir haben beim Sammeln mitgemacht und zwei nicht mehr gebrauchte Räder abgegeben. Die werden jetzt genutzt und voller Freude kommen die neuen Besitzer etwas in der neuen Heimat rum.
    Ich tu mich nicht so schwer, vielleicht weil ich in Grafenwöhr aufgewachsen bin. Meine Heimatstadt hat einen grossen Truppenübungsplatz, fest in amerikanischer Hand! Von klein auf waren "schwarze Männer" um mich, das gehörte schon immer dazu. Egal ob beim Bäcker, auf einem Fest oder sonst wo .... Ich weiss noch Michaels Blick als er vor fast 20 Jahren zum ersten Mal bei mir zu Hause in der Heimat war. Das kannte er gar nicht. Grafenwöhr ist bunt gemischt. Robert würde jetzt sofort wieder sehr direkt sagen: "Nein, eher scharz und so wie wir gemischt!"
    Im kleinen Städtchen hier hat sich der Pfarrer und die Pfarrgemeinde der Flüchtlinge angenommen. Es gab schon ein kl.Fest im Pfarrgarten und auch immerwieder gemeinsames Frühstück etc. Das sind gute Einfälle, sie bringen die sehr verschiedenen Kulturen zueinander.
    Ach ja, da gäbe es noch viel zu schreiben ....
    liebe Grüsse, ich mach nun gleich wieder die Fenster und auch Fensterläden zu. Es sind bis zu 38 Grad angesagt, aber dann ..... soll es anders werden, ein nasses Wochenende und danach "normale" Sommertemperaturen!
    Elisabeth

    AntwortenLöschen
  4. uups ... Robert sagt natürlich "eher SCHWARZ" das "w" ist oben verschwunden ...

    AntwortenLöschen
  5. Lesenswert ist auch der Beitrag von Lotta, du kennst den blog sicher!

    Sigrun

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke Sigrun für den Hinweis, der Blogeintrag von Lotta gefällt mir!

      Löschen
  6. Liebe Elisabeth,
    das Thema Flüchtlinge, Asylanten, Migranten, wie auch immer man sie nennen möchte, beschäftigt mich auch. So langsam wird die Volkerwanderung Thema in den Blogs. Und das ist gut so.
    Ich würd mir gern Lottas Blog angucken, den kenne ich leider noch nicht. Kannst du mir die Adresse schicken? - Danke dir
    LG Heidi

    AntwortenLöschen
  7. Danke für den nachgetragenen Link.
    So langsam bin ich auf dem Weg, die guten Dinge zu sehen, die auch in unserem Land passieren und mich nicht von den eingleisigen Gedanken beeindrucken zu lassen.
    LG Heidi

    AntwortenLöschen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...