27. März, Montag
6. Seetag Richtung Sri Lanka
Gestern Abend hatte es sich schon abgezeichnet, später fing es zu regnen an. Was sage ich, es ging ein Tropenschüttregen nieder. Wir saßen noch auf dem Sonnendeck unter Dach, als es anfing. Da überkam es mich, ich musste da raus, unter die Gießkanne, eine Runde rennen unter der warmen Himmelsdusche. Das Wasser floss durch meine Sandalen, mein bodenlanger Leinenrock bekam eine weiche Wäsche, war in Sekunden gut gespült. Es war herrlich. Unter den Regentrommelwirbel auf meinen Kopf mischte sich ein Klatschen in meine Ohren. Ich war schon fast wieder zurück und realisierte, dass ich einen Applaus bekam :-) Also Leute, wenn euch das noch nie passiert ist, Applaus von einem größeren Publikum zu bekommen, es ist möglich und wenn es nur ist, weil man durch den Regen rennt :-)
Heute morgen splish splash, es regnet und wird auch so schnell nicht aufhören. Feiner, schöner, sanfter, warmer tropischer Regen.
K: Guten Morgen, das hätte ich auch gemacht. Im Regen spazieren gehen ist wunderbar, besonders wenn er warm ist. Eine schöne Zeit!
Zu später Stunde steigt die Party zur Äquatorüberquerung. Zum zweiten Mal auf dieser Reise!
Der Kapitän bittet Gott Neptun um Erlaubnis den Äquator überqueren zu dürfen. Dieser schreitet hoheitsvoll durch das Spalier der klatschenden Menge zu einer ohrenbetäubend lauten Musik. Danach "Äquatortaufe" (mit Fischwasser).
Junge Offiziere springen in den Pool und wer will bekommt Fischwasser über den Kopf geschüttet.
Dann wird abgetanzt. Eine Riesenhetz und schweißtreibend dazu :-)
*****
Am Nachmittag laufen wir im Treppenhaus unserem Kapitän über den Weg. W. fragt ihn spontan, ob er uns einen Stempel und Autogramm ins Tagebuch geben würde und er lotst uns sofort und ganz unkompliziert in sein Büro (vorher gehen wir gemeinsam zu unserer Kabine, um das Buch zu holen). Wir sind ihm schon einige Male begegnet und er war immer zu einem kleinen Schwätzchen aufgelegt. Nur am Mikro vor großer Menschenmenge zu stehen mag er nicht. Texte in 5 Sprachen vorlesen, um dann ab und an Gelächter wegen seiner schlechten Aussprache zu bekommen. Kann man nachvollziehen. Bei einer solchen Gelegenheit sagte er in mäßig gutem Englisch: "Glauben sie, dass es hilft, wenn sie darüber lachen?", was noch mehr Heiterkeit seitens des Publikums hervorrief. Dafür muss er sich definitiv noch eine dickere Haut zulegen, der fesche Italiener :-)
In
dieser Serie könnt ihr unsere Weltreise mit einem Kreuzfahrtschiff um
die Südhalbkugel Tag für Tag nachverfolgen. Im ersten Teil jeweils die
überarbeitete Fassung einer WhatsApp Gruppe, im zweiten Teil Ergänzungen
und weitere Fotos. Ich freute mich immer über Feedback aus der Gruppe,
es ergaben sich Impulse und weitere Informationen durch den Austausch,
weswegen auch manches davon hier (anonym) mit aufgenommen wurde. Alle Fotos im ersten Teil sind daher Handyfotos.
Diese Serie ist nicht dazu angetan Reiseführer zu ersetzen. Viel eher
persönliche Schlaglichter auf Orte, Menschen, Pflanzen und Tiere, die
uns für sich eingenommen haben zu zeigen und ein klein wenig nachvollziehbar und lebendig
werden zu lassen, was wir auf dieser Reise erlebt haben.
So eine Regendusche ist was Tolles! Ich erinnere mich mit einer Studienfreundin im warmen Sommerregen getanzt zu haben, einer meiner ersten Freudenschauer, wie ich gerade bemerke! 😍
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