Samstag, 15. Oktober 2016

Schlagen wir Räder?

Träume vom Ritter, dem Edlen (ohne Fehl und Tadel selbstverständlich). Heute nicht mehr und schon sehr lange nicht mehr. Als Mädchen vielleicht. Da kommt er daher, hievt unsereins aufs Pferd, mit einer Leichtigkeit versteht sich und verwöhnt uns ab da mit Perlen und Seiden, die er auf den Finanzmärkten oder sonstwo gejagt hat. Er bewundert unsere Schönheit und Anmut und wenn er in den Flieger steigt, wirft er uns eine Kusshand zu (damit alle sehen können, er gehört uns) und ein wenig später lässt er uns mit Kurier Nachricht, wie sehr er uns schon vermisst. Wir sind stolz, dass wir ihn "ergattert" haben.



Wann ist die Frau ´ne Frau (frei nach Herbert Grönemeyer)?
Wenn sie dem Held  in der Rüstung die Beinkleider und den Waffenrock vom Leib gerissen oder eher, wenn sie ihn schmachtend bewundert. Wie sein oder nicht sein, Frage?




Soll frau genießen und schweigen oder das für alle Zeiten dem Mann überlassen? Sie sieht sich um und wundert sich und ist damit sicher nicht alleine.
Immerhin, frau kennt sich aus: Zurzeit spielen die Abgründe des Menschlichen gerade nicht verstecken, sie zeigen alles und das auf der größten Bühne der westlichen Welt. Ob Mann oder Frau, seit Shakespeare gab es keine solche Tragikkomödie mehr, nicht einmal ansatzweise. 



Wir machen große Augen, sind uns sicher den Applaus verweigern zu wollen und nicht nur das.
Wir wollen Freude teilen, gemeinsam eine inspirierende Wirklichkeit schaffen, an das Gute und Schöne im Menschen glauben, immer wieder daran anknüpfen, üben und andere darin anstiften. Marionetten können das nicht. 
Sie zu sehen kann auch spannend sein, für uns eher nur für kurze Zeit. Wir sehen ihre Aufgabe und ihr Ziel. Sie streuten uns Sand in die Augen, wenn wir das zuließen.

"Was für ein schöner Tag", sie singt im Rhythmus der Bewegungen mit denen sie das Wasser holt und in Fontänen tanzen lässt. Augenblick verweile! Die Lebendigkeit eines Augenblicks. Mann, Frau, was spielt es für eine Rolle. Wir reihen Augenblicke aneinander und entscheiden was wir sehen, fühlen, leben. Wem oder was wir den Zuschlag geben. High five.



Upside down, inside out. Perspektivenwechsel. Mich können die Dummen, Dreisten und Frechen nicht haben. Ihnen schenke ich meine Energie und Aufmerksamkeit nicht. Weder meinen Ärger, noch meine Wut, noch meine Klagen, auch meine Enttäuschung bekommen sie nicht. Ich schaue dorthin wo ich echtes Leben, Schönheit, Fülle, Freude finde und wenn ich wütend oder frustriert bin, dann weiß ich warum und kann etwas dagegen tun, denn dann ist es in meiner Welt und ein Teil von mir gewesen.



Stell dir vor es wird ein Drama gegeben und keiner schaut mehr hin. 

Wir schlagen inzwischen Räder (also ich persönlich nicht mehr), bekommen Enkelkinder (also ich ja, das Erste), holen noch immer Gemüse aus dem Garten und verkochen es mit Wonne und sollte jemand daherkommen und uns naiv schelten, dann sagen wir einfach, dass wir das Echte lieben. Ein Leben, so friedlich, genüsslich und lebensfroh, wie wir es eben schaffen. Wir stellen unsere Frau, sagen unsere Meinung und sind entspannt dabei (wenn wir es schaffen, wir haben uns das vorgenommen)
Wir warten auf keine Ritter mehr (die bringens eh nicht, obwohl sie hübsch anzusehen sind), wir leben inmitten des Fußvolkes und fühlen die Frau in uns. Mit und ohne Räder zu schlagen. 

Wir tun, was zu tun uns gegeben ist. Tun wir, was eine Frau tun muss? Wir haben uns dem Leben verschrieben und lassen uns nicht mehr einreden, dass Gemetzel zwangsweise sein muss. Wir drehen am Rad der Zeit, wir achten auf unsere Energie (wir schaffen das immer besser), wir lieben das Leben.


Alle Fotos sind übrigens vom letzten Sommertag dieses Jahres hier, nämlich am 1. Oktober. Sie sind beim Mittelalterfest im Schlosspark Laxenburg entstanden. Das Erste hat sich aus einer parallelen Traumwelt herein geschwindelt, zufällig lag mein Finger am Auslöser. Schnappschuss auf Zeitreise.

  


6 Kommentare:

  1. schöne Bilder aus längst vergangenen Zeiten.....übrigens, Gratulation zum Freitagstexterwanderpokal (ähem, da wär seit gestern ein neues Foto fällig)

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  2. Liebe Elisabeth:
    So soll es ein, so will auch ich's versuchen.
    Bin an dem Satz hängen geblieben:
    "Stell dir vor es wird ein Drama gegeben und keiner schaut mehr hin."
    Das könnte ich noch ein wenig üben ...
    Mal wieder danke fürs Inspirieren, und: fantastische Fotos, insbesondere das auf Zeitreise.
    Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende wünscht dir
    Petra

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  3. Ein weiser Rat...doch nichts für mich 😄
    Abenr es gelingt mir schon ab und an, das Theater zu ignorieren.
    Bon week-end!
    Astrid

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  4. Liebe Elisabeth:
    was soll ich nun noch dazu sagen du hast alles in diesem Posting gesgat wie das Leben jetzt eine Bedeutung bekam und Sinn macht sein eigenes Leben das man liebt jetzt so zu leben!
    Dankeschön für dieses wunderbare Posting.. ich wünsche dir eine wunderschöne Herbstzeit!
    Lieben Gruss Elke
    Lieben Gruss Elke

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  5. Liebe Elisabeth,
    was für ein wunderbarer Post! Die Bilder von dem Mittelaltermarkt passen hervorragend dazu!....allerdings, eins muß ich gestehen, Räder schlagen, das kann ich auch nicht mehr, zumindest nicht körperlich ;O)
    Hab einen guten Start in eine schöne Woche!
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥

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  6. Ich mag ihn so sehr diesen Post, deine Worte und die wunderschönen Bilder.
    Du gibst mir immerwieder so ein Gefühl der Stärke, Kraft wenn ich mich in Deine Posts vertiefe. Danke schön
    alles Liebe
    Elisabeth

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