Samstag, 17. Februar 2018

In 90 Tagen um die Welt / Tag 43

17. Februar, Freitag
2. Seetag Richtung Osterinsel

Manchmal, wenn die Wolken von einer tiefstehenden Sonne beschienen werden bekommt das Wasser einen intensiv gelbgrauen Ton mit einem wunderbar bleimetallischen Schimmer und ich verstehe jetzt die Farbanstriche auf Holzvertäfelungen, die ich oft in England und Irland gesehen habe. Eine Farbe, die es in meinem vertrauten Umfeld zuhause in der Natur so nicht gibt, die auf dem Wasser wunderschön ist! (und auf Fotos leider gar nicht so gut wiedergegeben wird).

Wir sind nun 6 Stunden hinter euch und nein, wir fahren nicht so schnell, manchmal sind die Zeitzonen aus praktischen Gründen etwas deformiert. Im Moment passt es wohl zur Position der Breitengrade besser als gestern, wir sind auf 32° südlicher Breite, hier sind Tag und Nacht etwa gleich lang.


Heute morgen

Das Wasser scheint ruhig, aber es gibt lange Wellen aus seitlicher Richtung von Süd. Das bringt unser Schiff seit Valparaiso beständig zum schaukeln. Mehr als man es vom Bild her erwarten würde.


Wir: Heute mal ein paar technische Infos über unser Schiff.

Der rote Punkt markiert unsere Kabine

Wir: Eine kleine Schätzfrage, oder wer will kann auch rechnen: Das Schiff hat einen Tiefgang von 8,5m. Es sind ca 3000 Personen an Bord. Nun die Frage: Um wieviel cm verändert sich der Tiefgang, wenn 1000 Personen das Schiff verlassen? Los geht´s :-) Noch eine kleine Hilfe: Sind es 1cm, 10cm oder 100cm?

M: 1cm - das Lebendfleisch an Bord wiegt vernachlässigbar wenig. Ich glaube, es würde sich mehr tun, wenn man den gesamten Proviant über Bord wirft.
Ma: Jaaa, werft das Gemüse über Bord.

G: Ihr seid wohl am Schiff der Voluminösen! Bei 1cm muss jeder der 1000 Personen 100kg haben!

M: Die Frage ist ja, ob die 1000 komplett auschecken und auch ihr ganzes Gepäck mitnehmen oder nur für einen Landausflug weg sind.

P: Die Aufgabe ist so unvollständig und spielt hier keine Rolle. Entscheidend ist der Wasserspiegel! Schätzen würde ich bei einem so großen Schiff eher 1cm.

(bisher kommentierten fast ausschließlich unsere weiblichen LeserInnen in dieser WhattsApp Gruppe. Bei dieser technischen Frage wurden plötzlich die Männer aktiv :-), es freute mich zu sehen, dass auch sie mit uns "mitfuhren")

Also M., sag nicht, das Lebendfleisch spielte keine Rolle, das wiegt von Tag zu Tag mehr, bei gleichbleibender Anzahl von Reisenden ;-) 

@Ma: ich wäre eh bald soweit, Möhren brauch ich dann das restliche Jahr keine mehr ;-), aber die frischen Früchte am Frühstücksbuffet lassen so manche Einseitigkeit vergessen.



Heute wieder mal eine Ausnahme von der Süßabstinenz, Mango/Bananenstrudel


Sonnenschutz ist für so Weißhäutige wie mich in diesem Breiten unumgänglich

D: Vielen Dank für eure Karte, wir haben sie heute bekommen. Jetzt haben wir eine vom südlichsten Postamt und waren selbst schon am nördlichsten :-)

M: Mir hat wer gesagt, dass eine Luxusyacht ca 1Mio Euro pro Laufmeter kostet. Das wäre dann ein Wert von 300 Mio Euro für die Costa Luminosa? Wenn jeder Gast also 100.000 Euro bezahlen würde -  gehörte dann diesen Leuten das Schiff und könnten sie bis zum Lebensende damit reisen?

Was machen wir mit der Crew, oder selbst kochen und putzen? W meint, die Luminosa hat ca 600 Mio gekostet. Einfach nur mal mitfahren ist sicher nervenschonender.

Wir: Also es ist nur ca 1cm Änderung im Tiefgang, wenn 1000 Personen das Schiff verlassen.

*****

Um nicht heillos an Gewicht zuzulegen, hatten wir uns schon vorab eine Strategie zurechtgelegt und ein Teil davon beinhaltete den allgemeinen Verzicht auf Süßes. Es ist leichter, gar nicht zuzugreifen, als sich zu beschränken, so dachten wir und es fiel uns gar nicht so schwer! Ab und zu eine Ausnahme, da schmeckte es dann besonders gut!





In dieser Serie könnt ihr unsere Weltreise mit einem Kreuzfahrtschiff um die Südhalbkugel Tag für Tag nachverfolgen. Im ersten Teil jeweils die überarbeitete Fassung einer WhatsApp Gruppe, im zweiten Teil Ergänzungen und weitere Fotos. Ich freute mich immer über Feedback aus der Gruppe, es ergaben sich Impulse und weitere Informationen durch den Austausch, weswegen auch manches davon hier (anonym) mit aufgenommen wurde. Alle Fotos im ersten Teil sind daher Handyfotos.

Diese Serie ist nicht dazu angetan Reiseführer zu ersetzen. Viel eher persönliche Schlaglichter auf Orte, Menschen, Pflanzen und Tiere, die uns für sich eingenommen haben zu zeigen und ein klein wenig nachvollziehbar und lebendig werden zu lassen, was wir auf dieser Reise erlebt haben.

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