Donnerstag, 1. Februar 2018

In 90 Tagen um die Welt / Tag 27

1. Februar, Mittwoch
Puerto Madryn, Argentinien, Patagonien


Nachdem wir seit fast 4 Wochen auf unserer Reise bisher ausschließlich in Häfen großer Städte angelegt haben, geht es es jetzt für knapp 2 Wochen mit anderen Aussichten weiter. Wir sind mittlerweile in Patagonien. Nachdem wir während der Nacht eine stürmische Zone durchquert haben, ist es hier ruhig. Wir befinden uns etwa auf Höhe Mittelitalien, die Breitengrade betreffend. Gestern Abend war es bis 9 Uhr abends hell.

K: Auf die Bilder von Patagonien bin ich besonders gespannt, wie du weißt!
D: Hab gerade nachgesehen, ihr habt seit Marseille 10.023km zurückgelegt. Sag nur: Tag und Nacht Kilometer fressen, mit abendlichen Wellenwiegenlied.

OJA!!!



Sind erst spät aufs Schiff zurück und müssen morgen früh raus, deswegen erst morgen mehr von Puerto Madryn, eine Stadt voller Überraschungen. Mit einem pfirsichfarbenen Abendhimmel derweilen liebe Grüße nachhause!




Nur noch eins: Ich war heute auch im Himmel, W. nicht, hab aber nichts gekauft.
D: Bei der vielen Wolle wäre ich auch im Himmel. Sehr standhaft, dass du nichts gekauft hast. Hätte ich wahrscheinlich nicht geschafft.
Hab Wolle für zwei große Tücher mit auf die Reise genommen, bisher keine Masche angeschlagen D., that´s why :-)
An K: Puerto Madryn wurde von Walisern gegründet. Strand und Landschaft erinnern mich an Irland :-) Einen einzigen Rotschopf hab ich gesehen, unter all den Indios...


Nun aber zu den versprochenen Bildern von Puerto Madryn:
Nach der für mich in vielen Teilen unbekannten Vegetation im tropischen Teil Südamerikas ist es hier sehr vertraut und erinnert an unseren Mittelmeerraum! Pinien, Zypressen (alles aber deutlich niedriger im Wuchs), Tamarisken, herrlich blühender Oleander, Seidenbaum und Eukalyptus, das war die erste Überraschung. Im Norden wie im Süden auf den gleichen Breitengraden sehr ähnliche Pflanzen.





T: Das Licht ist ganz anders...






Die zweite Überraschung: Die Stadt könnte im mittleren Westen von Nordamerika liegen. Schachbrettartig angelegte, extrem breite Straßen, niedrige Häuser mit Flachdächern und vielen Pick Up´s. Uralte Autos, aus denen ganze Indiogroßfamilien springen. Viele Autos staubig, sehr staubig ( hinter der Stadt ist Ende mit Asphaltstraße, zu den Estancias führen meist Schotterstraßen)



Hier fahren Autos, für die man zuhause viel Geld hinlegen müsste, weil sie unter "Oldtimer" rangieren.

 





D: Kannst du mal schauen, ob es einen Ford Capri gibt. Das war R.´s erstes Auto. Den hätte er so gerne.  
Wenn ich das früher gewusst hätte! Wir sind nicht mehr dort...

Das war die dritte Überraschung: Es dürfte hier auf Schulbeginn zugehen. Die Stadt ist voll mit jungen Eltern und vielen Kindern beim Einkauf. Hab außerdem mindestens 4 Neugeborene gesehen, meist getragen vom stolzen Papa. Ein kleines Bündel Mensch auf einem halben Arm :-)


Entspannte Atmosphäre in der Stadt, die auch ein Badeort ist.


Mädls lieben pink, offensichtlich überall ;-)
U: Die Mama hat Humor, oder ist das die Schwester mit dem Simpsonskleid?


Chicas, so sagt man hier zu den Mädels. Männer wären ja Hombres, aber hier liest man überall Machos ;-)



Am Nachmittag Ebbe, der Strand erinnert mich sehr an Irland :-)




*****

Wir sind über Nacht hier und können so den schönen Abend in der Stadt genießen. Morgen werden wir sehen, warum die Sonne hier pfirsichfarben untergeht (viel feiner Staub in der Luft).



Eine traditionelle Speise sollte es sein, hier geht es nicht ohne Fleisch. Verschiedene Fleischsorten, Würstchen, darunter dicke Pommes, gekrönt mit Mixed Pickles und mit Kräutern gewürzt.





Bevor es morgen tief ins Hinterland geht hier noch eine Hauswand aus Puerto Madryn:
"Murales" sind von Mexiko bis Chile und Argentinien die wohl populärste Kunstform. Sie finden sich an Gebäuden und öffentlichen Plätzen, begleiten Straßen oder zieren den Eingang von Krankenhäusern und Schulen und prägen so das Bild der Städte. Im Laufe underer Reise werden wir noch viele solche Hauswände zu sehen bekommen. Dieses hier gefiel mir besonders gut!




In dieser Serie könnt ihr unsere Weltreise mit einem Kreuzfahrtschiff um die Südhalbkugel Tag für Tag nachverfolgen. Im ersten Teil jeweils die überarbeitete Fassung einer WhatsApp Gruppe, im zweiten Teil Ergänzungen und weitere Fotos. Ich freute mich immer über Feedback aus der Gruppe, es ergaben sich Impulse und weitere Informationen durch den Austausch, weswegen auch manches davon hier (anonym) mit aufgenommen wurde. Alle Fotos im ersten Teil sind daher Handyfotos.


Diese Serie ist nicht dazu angetan Reiseführer zu ersetzen. Viel eher persönliche Schlaglichter auf Orte, Menschen, Pflanzen und Tiere, die uns für sich eingenommen haben zu zeigen und ein klein wenig nachvollziehbar und lebendig werden zu lassen, was wir auf dieser Reise erlebt haben.

6 Kommentare:

  1. Sehr schöne Eindrücke.
    Die alten Autos sehen auch noch recht gut aus.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  2. Es ist immer wieder toll, in ganz andere Lebensweisen auf der Welt blicken zu dürfen.
    Liebe Grüße
    Petra

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  3. *Wow* toll die Erlebnisse von dir... es ist einfach eine ganz andere Welt und gut so sie so zuerleben dürfen für dich!
    Lieben Gruss Elke

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  4. Liebe Elisabeth, ein wundervoller Reisebericht. Stimmt, ich hatte beim Gärtnern auch Pause. Diese war bedingt durch meine Schwangerschaft.

    LG Kathrin

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  5. Liebe Elisabeth,
    in diesem Wollgeschäft würe ich sicher schwach geworden ;O)
    Danke für weitere herrliche Bidler von Eurer Reise!
    Ich lese jeden Tag fleissig mit, komme aber nicht immer zum kommentieren ...
    ღ Ich wünsche Dir einen schönen Tag und einen guten Start in ein freundliches Wochenende ღ
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥

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  6. Superinteressant. So viele neue Eindrücke - macht einen das nicht völlig fertig?

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