Donnerstag, 8. Februar 2018

In 90 Tagen um die Welt / Tag 34

8. Februar, Mittwoch
Punta Arenas, Chile



vor Punta Arenas, 8 Uhr früh

K. nimmt noch einmal Bezug auf die gestrige Unterhaltung:
Elisabeth, das hast du wundervoll ausgedrückt. Mir fiel  auch auf (K hatte auch schon mal eine Kreuzfahrt gemacht), dass Menschen einem gleich ihren ganz persönlichen Kram erzählen. Und diese Angeberei, wieviele Kreuzfahrten sie schon gemacht haben und was das alles gekostet hat...
Liebe K, hier habe ich eher das Gefühl, dass sich bei vielen eine Art Familiengefühl einstellt. "Wir die Costa Familie", man läuft sich ja ununterbrochen über den Weg und erkennt immer mehr Leute. Aha, die Badener, die Rodauner, die Hamburger, etc. Manchmal habe ich das Gefühl, dass hier auch aufgearbeitet wird, was so im Leben war, wofür zuhause keine Zeit war...



Blick vom Berg hinunter auf Punta Arenas, mit der Magellanstraße dahinter. Unser Schiff liegt rechts im Bild vor Anker.

Ich brauchte einige Zeit, um die Eindrücke in dieser Stadt zu verdauen, zu eindeutig liegt hier die Geschichte, soziale Verhältnisse und das immer noch weltweit geltende Postulat des "Rechts des Stärkeren" auf der Hand.
Wir befinden uns mittlerweile in Chile und diese Stadt mit etwas mehr als hunderttausend Einwohnern wurde von Europäern gegründet, die sich hier an der Magellanstraße glückliche Lebensumstände erhofften. Zwei Familien konnten immerhin eine Menge Geld machen.


Palast der Sara Braun

Magellan steht gegenüber auf einem Sockel, weit unterhalb zu seinen Füßen zwei Indios mit gesenktem Blick, symbolisch für die hier "primitiven" Indianerstämme von Patagonien und Feuerland




Statue von Magellan in Punta Arenas



Ein paar Schritte weiter "Ostblockbauten" vom Feinsten



Die Stadt wirkt so, als wäre bei uns in Mitteleuropa ein ganzer Ort in den 60ern des letzten Jahrhunderts stehengeblieben.







Kleine Holzhäuschen


Straßenmarkt


"Stadtentwicklungsgebiet". Sieht aus, als würde jeder bauen wo und wie es möglich ist, aber man hat immerhin ein Häuschen, wenn auch ein noch so Kleines...


 In der Stadt gibt es auch andere Bäume, wie hier diese schön getrimmten Wacholder.


Hier junge Scheinbuchen, den Namen gab Charles Darwin dieser hier vorherrschenden Baumart


Durch diesen Wald ging unsere Wanderung am Nachmittag, auf die höchste Erhebung hinter der Stadt.






Wilde Johannisbeere. Welche gegessen, waren lecker


Habe es sehr genossen :-) (übrigens kein dicker Bauch, nur umgebundene Jacke)

Zum Schluss der obligatorische Beweis: Ein bisschen Wien ist überall. Sie nannten es Apfelstrudel und es schmeckte auch so :-)


Apfelstrudel und heiße Schoko in Punta Arenas

R: Na bitte, ein Hauch von Heimat, genießt es :-)
U: ein glücklicher W und auch ein bissl irisch seh ich, wholeworldunited in the small things .

So isses :-)





In dieser Serie könnt ihr unsere Weltreise mit einem Kreuzfahrtschiff um die Südhalbkugel Tag für Tag nachverfolgen. Im ersten Teil jeweils die überarbeitete Fassung einer WhatsApp Gruppe, im zweiten Teil Ergänzungen und weitere Fotos. Ich freute mich immer über Feedback aus der Gruppe, es ergaben sich Impulse und weitere Informationen durch den Austausch, weswegen auch manches davon hier (anonym) mit aufgenommen wurde. Alle Fotos im ersten Teil sind daher Handyfotos.

Diese Serie ist nicht dazu angetan Reiseführer zu ersetzen. Viel eher persönliche Schlaglichter auf Orte, Menschen, Pflanzen und Tiere, die uns für sich eingenommen haben zu zeigen und ein klein wenig nachvollziehbar und lebendig werden zu lassen, was wir auf dieser Reise erlebt haben.




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