Infiorate di Spello
Der Juni brachte schon in seinen ersten Tagen die vielleicht interessanteste Überraschung des vergangenen Jahres. Zufällig hatten wir genau für einen Tag Zeit, um ganz in der Nähe von unserem Aufenthaltsort in Umbrien an einem jährlich wiederkehrenden Spektakel teilnehmen zu können. Ich hatte bis dahin noch nie etwas davon gehört, umso mehr überwältigte mich die Schönheit dieser Tradition.
In Spello, einem kleinen Bergdorf ganz in der Nähe von Assisi in Italien sind am Sonntag nach Fronleichnam die Bewohner schon in den Nachtstunden auf den Beinen. Unter eigens konstruierten und beleuchteten Zelten entstehen die kunstvollsten Bildteppiche, ausgebreitet in den bergwärts schlängelnden Gassen und auf den Plätzen vor den Kirchen, in denen am Vormittag die Messe gefeiert wird. Für die Gestaltung der Bilder kommen frische Blütenblätter und Kräuter zum Einsatz. Ab neun Uhr morgens strömen Menschen aus der ganzen Umgebung her, um die Kunstwerke zu bewundern, ein herrlicher Blüten- und Kräuterduft liegt in der Luft. Kleine Gruppen von Leuten, die an den Blütenbildern stundenlang gearbeitet haben, sitzen erschöpft an den Hausmauern und genießen die Bewunderung der Vorbeikommenden. Begeisterte Laute schwellen im Gedränge an, während alle darauf achten, die Bildteppiche ja nicht zu betreten. Das sollte dem Priester während der Prozession vorbehalten sein. Wir waren mehr als entzückt von der Pracht und Vielfalt und die Kamera im Dauereinsatz. Ich werde sicher noch mal eigens darüber berichten, so viele schöne Bilder sind entstanden, von denen ich gerne noch einige zeigen möchte.
Für diesesmal war nur ein Bild geplant und mein Fokus auf den sogenannten Zufall gerichtet. Überrraschungen und Zufälle sehe ich als Salz in der Suppe des Lebens. Nicht alles zu planen und offen zu sein für Neues, das manchmal auch plötzlich daherkommen kann zählt zu dem, was ich besonders liebe und mit den Jahren mehr und mehr schätze.
Liebe Elisabeth,
AntwortenLöschendas sieht ja echt fantastisch aus. Da kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen, was da für Arbeit drinsteckt und dann sind diese wunderschönen Kunstwerke nicht mal für die Ewigkeit bestimmt.
Liebe Grüße
Jutta