Freitag, 7. Januar 2011

Die Kiefer

Jeder 7. eines Monats ist einem Baum gewidmet.

Wahrscheinlich sind Kiefern diejenigen Bäume, mit denen viele von uns sozialisiert wurden. Als Kinder nahmen wir Bäume sicher nicht bewusst wahr, was ihre Art betraf, aber wir bekamen ein Bild davon, was einen Baum ausmacht und wie er im allgemeinen aussieht. Man könnte jetzt natürlich einwenden, dass es in unseren Breiten ja neben den Immergrünen doch die Laubbäume sind, deren unterschiedliche Erscheinung stärker im Jahreskreis auffällt.
Schließen wir doch einmal versuchsweise kurz die Augen und lassen einen Baum aus unserer Kindheit erscheinen.



Vielleicht geht es euch da ja anders, bei mir erscheint eine Schirmföhre (pinus nigra), wie wir sie im Bezirk Mödling besonders in der Brühl so wunderschön antreffen. Ich bin hier auf jeden Fall sehr subjektiv!

                                            Schwarzkiefern im Schlosspark Laxenburg, Bezirk Mödling

Im Laufe eines Lebens kommt man und frau meistens ein wenig in der Welt herum und begegnet Kiefern da und dort. Was mich an ihnen ganz besonders fasziniert, ist die Vielfältigkeit ihrer Erscheinung. Alle gemeinsam haben sie die langen Nadeln, aber schon deren Farbe unterscheidet sich sehr stark je nach Art voneinander, vom Wuchs und der Höhe der insgesamt mehr als hundert Kiefernarten ganz zu schweigen.

In einem der Lieblingsbücher meiner Kindheit kam der Satz vor:  "Italien ist ein schönes Land, voll Orangen und Zitronen". In meiner Vorstellung malte ich mir die herrlichsten Bäume aus. Viele Jahre später, als ich das erste Mal nach Italien kam, begegneten mir dann allerdings zunächst die Pinien (pinus pinea), natürlich auch die Zypressen. Meine Bewunderung gehörte besonders ersteren, obwohl die schlanke Erscheinung der Zypressen auch etwas fasznierendes an sich hat.


                                    Pinien an einem kleinen Hafen am Gardasee in Italien

In den Mittelmeerländern, wo die Sommer ja sehr heiß und trocken sein können, bieten Pinien immer noch eine saftig grüne Erscheinung und allein der Anblick verschafft bei Hitze schon Linderung.

Wunderschön auch die Pinien auf der Insel Zakynthos, die eine außergewöhnlich grüne griechische Insel ist. In diese hellgrüne, saftige Färbung der Nadeln habe ich mich auf der Stelle verliebt. 


                                   Dieses und die nächsten zwei Bilder: Pinien auf Zakynthos



Dieses Bild gehört zu meinen Lieblingsbilder des Jahres 2010. Es ist auf dem Bergrücken bei Keri an der Bucht von Laganas entstanden. Der Septemberhimmel sorgte für wunderschöne Kontraste.



Rote Erde und hellgrüne Nadeln, eine Freude für jeden Fotografen, wie ich meine. Abgesehen von dieser Augenweide macht mich die Kiefer auf etwas anderes aufmerksam. Ihre Standfestigkeit und Ausdauer, ganz unabhängig von äußeren Bedingungen gibt ein faszinierendes Vorbild. Ob es stürmt, regnet, hagelt oder schneit, sie lässt sich kaum beirren, ist immer schön und vermittelt sehr viel Hoffnung für die Zukunft. So gesehen der ideale Baum für den Monat Januar. Ich möchte mich dieses Jahr öfter mit ihm verbinden. Durchaus ein Neujahrsvorsatz, wenn ihr so wollt!


                                                      Kiefern im Nationalpark Brice Canyon, USA

Zum Schluss noch ein Bild von unserem USA Aufenthalt 2006. In Arizona konnten wir uns einfach nicht sattsehen. Hier sehen wir verschiedene Kiefernarten, neben den niedrigeren Strauch Kiefern (pinus sylvestris)  auch die hohen Kiefern (ponderosa pine), der schönste Kiefernname überhaupt, wie ich finde, denn er scheint zu tanzen. Tanzende Freude habe ich beim Anblick dieser Bäume, die aus der so nackt wirkenden und trockenen Erde solch saftige Lebendigkeit manifestieren können!

4 Kommentare:

  1. Liebe Elisabeth,

    da bist Du ja schon viel herumgekommen. Deine Baumaufnahmen haben etwas ganz spezielles und gefallen mir sehr gut. Deinen Bildern merkt man wirklich auch an, dass Du die Bäume liebst.

    Liebe Grüße
    Jutta

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  2. Ich kann mich Juttas Worten nur anschließen. Sehr schöne Fotos von überall auf der Welt. Ganz wunderschöne Bäume. Ich habe leider kaum Kiefern fotografiert. Das wird sich natürlich in diesem Jahr ändern dank Deiner Anregungen.
    Ich denke da jetzt gerade an die Windflüchter, speziell auf Sylt. Wie sie dort stehen, ständig dem Westwind ausgesetzt, blicken alle gen Osten.
    Ich habe ein kleines Gedicht zu diesen Bäumen geschrieben anlässlich einer Schreibwerkstatt, die ich dort mitten in den Dünen absolviert habe.
    -Du siehst, mir kommen Gedanken und mir steigt der Kiefernnadelduft in die Nase - ich werde gleich mal die Duftlampe anschmeißen-.

    LG HEidi

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  3. Hallo,

    sehr schöne Fotos und eine außergewöhnlich gute Erklärung für die Leidenschaft, denn auch ich bin ein Kiefernfreund und der Lieblingsbaum meiner Kindheit war...na klar, eine Kletterkiefer.

    Vielleicht noch kurz einige Anmerkungen:
    Die griechischen Kiefern sind keine Pinien, sondern Aleppokiefern (Pinus halepensis).
    In den USA ist die Waldkiefer (Pinus sylvestris) nicht heimisch.
    In Gesellschaft mit der Gelbkiefer (Pinus ponderosa) wächst aber die ebenfalls Zweinadelige Nußkiefer (Pinus edulis).
    Außerdem gibt es verschiedene Wacholderarten (Juniperus sp.), die kompakte Sträucher bilden, aber auch manchmal kleine Bäume.

    Viele Grüße und danke für den schönen Bericht.

    Kiefernspezi

    kiefernspezi.npage.de

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  4. Hallo Kiefernspezi,
    Vielen,lieben Dank für diese Richtigstellungen!
    Ich werde ab nun die Kiefern, die mir begegnen schön von dir grüßen und darf ev nachfragen, wenn ich mir nicht sicher bin?
    Liebe Grüße aus Österreich!

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