Eine überbordende Zeit der Fülle - die Zeit der Sonnenwende im Juni.
Ich konnte wegen meiner vorübergehenden Behinderung im Frühjahr meine Rosen nicht schneiden. Als wollten sie mich überreden für immer darauf zu verzichten, ranken und blühen sie was das Zeug hält. Die Kletterrose im Hintergrund eroberte den Goldregen und galoppiert auf die andere Seite Richtung Baustelle nebenan. Ob die Bauarbeiter sie wahrgenommen haben wage ich zu bezweifeln. Egal, Schönheit und Fülle fragt nicht nach Publikum, sie genügt sich selbst in ihrem Drang alles, was möglich ist auszuschöpfen.
Könnten wir im Bewusstsein dieses Reichtums der Natur bleiben, länger als eine kurze
Spanne zwischen März und September? In unseren Breiten sind wir auf das
Erleben der Gegensätze in der Natur gepolt. In Ländern, wo im Dezember
die Kakteen blühen und Palmen wachsen, gibt es dieses Hoch und Tief
nicht in dieser Weise. Ich denke, ich würde das auch oder vielleicht
sogar eher lieben.
Diese Explosion an Lebenskraft überfordert fast ein Stück. Immer dessen
eingedenk, dass es bald wieder vorbei ist, schwingt auch jedes Jahr ein wenig
Wehmut mit. Wir sind am Scheitelpunkt, schon wieder. Natürlich geht es mit Wärme und Blüten ein Weilchen, der Sommer kommt ja erst. Aber die Geschwindigkeit des Wachstums bremst sich langsam und zunächst unbemerkt mit jedem neuen Tag ein. Langsam, ganz langsam, als hätte der Himmel Mitleid mit uns. Lasst uns denen da unten noch ein bisschen vorgaukeln, dass es ewig so weitergeht...
Der Mehltau an den Rosen konnte ihre Schönheit nicht einschränken und
ich weiß, dass diese Bilder mich durch das Jahr begleiten. Der Duft
hängt nach, noch einige Zeit, so wie der Wunsch, es möge noch lange so
bleiben. Eine lange Weile lang.
Der Scheitelpunkt des Sonnenlaufs dauert nur eine kleine Weile. Der Duft des Lavendel speichert hingegen Wärme und Kraft, lange, sehr lange. Schön und tröstlich ist das. Auch die Rosenblätter. Sollte ich nicht wieder welche sammeln und trocknen?
Euch allen eine schöne Sonnenwende und einen schönen Supermond am Sonntag. Da ist unser Erdtrabant an seiner größten Annäherung an unsere Erde. Am frühen Abend beobachten!
Danke für die herrlichen Bilder!
AntwortenLöschenIch wünsch Dir einen schönen Tag und ein wunderschönes Wochenende!
♥ Allerliebste Grüße,Claudia ♥
Deine Kletterrose ist der Hammer! Ich mag total diese wilde Form der Rosen. Ich wünsch' Dir ein schönes Wochenende :)
AntwortenLöschenIch stelle mir den Duft vor ... er muss herrlich sein!
AntwortenLöschenliebe Grüsse und auch Dir ein schönes Wochenende
Elisabeth
Was für schöne Gedanken, liebe Elisabeth. Der 21.6. - das ist schon ein Tag des Nachdenkens. Für mich immer wieder ein Ansporn, ans Haushalten zu denken, ans Speichern für andere Tage. Die Dinge mitnehmen für dunkle Zeiten (oder im Winter mogeln und an ätherisch-Öl-Fläschchen schnuppern, Rose oder Lavendel)
AntwortenLöschenODer eben die getrockneten Blüten aus dem Glas holen.
Alles Liebe
Heidi