Samstag, 24. Juli 2010

Fülle

Mit dem Wahrnehmen von Fülle verhält es sich ja meist so, dass sie zu Bewusstsein kommt, wenn sie nicht mehr da ist. Außer es handelt sich um einen zu vollen Magen, den  bemerkt man eher gleich.
Die mit Licht vollen Tage Ende Juni, Anfang Juli zeigen schon erste Ermüdungserscheinungen, wenn am Abend das Gefühl da ist, es wird nie finster, der Tag ist so schön lang.
Als Nachteule bereiten mir diese Tage jedes Jahr im Frühsommer den Eindruck von purem Luxus. Ich liebe es, am Abend draußen zu sein.

    in unserem Garten

Auf den ersten Blick drängt sich eine überbordende Pracht auf, genauer hingesehen macht sich schon eine Ahnung von Welke breit und erinnert an zukünftige Tage, an denen wir nur mehr wissen und nicht mehr sehen.
Oft habe ich mich schon gefagt, ob das nicht essentiell zum Erlebnis der Fülle dazugehört? Ich denke da an Orchideenblüten, die über Monate hinweg immer gleich aussehen, sodass man sich ihrer fast schon überdrüßig wird und sich auch noch dafür schämt!

                                aus unserem Garten

Manchmal kommt Fülle dann auch noch als Zuviel daher. Bei den Himbeeren wäre es praktischer, über einen längeren Zeitraum immer nur ein paar reif zu haben, grad richtig fürs Joghurt. Denn frisch und roh schmecken sie einfach am besten.
Um zum Magen zurückzukommen: Möglicherweise hat Fülle ja etwas mit Verhältnismäßigkeit zu tun und in diesem Wort steckt ja auch Mäßigkeit drin. Wer hätte das gedacht.
Jetzt fällt mir grade ein, dass ich heuer noch keine Marillenknödel gemacht habe, die Marillensaison ist aber recht kurz, schon wieder Stress mit der Fülle, und auch kein Marillencrumble.
Mmmh, lecker, sei´s wie´s sei, Plan für die nächsten Tage. Denn auslassen wäre auch nicht fein.

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