Freitag, 7. November 2014

Saguaro im Kreisverkehr

Wenn ein Saguaro im Kreisverkehr steht, dort wo man angekommen ist, reißt man sich in jedem Fall mehrere Schichten Kleidung vom Leib, sobald man den Flughafen verlassen hat. Ziel: Eine Konferenz und dann noch ein paar Tage die Natur genießen, aber hier ist einfach alles anders.
Für uns kaum vorstellbar monatelang vor der Hitze in klimatisierte Räume flüchten zu müssen. So Räume kühlen wie wir sie heizen ist in Phoenix, im Süden Arizonas normal.


                           Scottsdale, Arizona, USA

Im Oktober beginnt es draußen erträglich zu werden, immerhin noch Temperaturen jenseits der 30°.
Zwei Autostunden weiter nördlich ist jetzt Hochsaison, aus den Staaten im Norden flieht man vor der Kälte und die Einheimischen genießen den Herbst, Sedona liegt immerhin auf 1500m Seehöhe, an den Ausläufern des Coloradoplateaus und die Blattfärbung der Laubbäume setzt auch hier ein.
Man lebt wieder mehr draußen, heiratet zu Füßen majestätischer Berge oder rutscht durch ziemlich kalte natürliche Rutschen in einem Bachlauf.



                   Red Rock Crossing, Sedona, USA


                     Slide Rock, Oak Creek, Sedona


Den Tag im Freien verbringen zu können, das allein macht mich schon glücklich, verbindet mit starkmachenden, ausgleichenden Energien. Die wunderbare Landschaft vor Augen zu haben, die würzige Luft der vielen Wacholder und Kiefern zu atmen, der Stille zu lauschen und direkten Kontakt mit der Erde zu haben macht außerdem entspannt und baut Reserven auf.
Auf dem steinigen Boden zu gehen machte meinen Füßen weniger Probleme als mit den High Heels gestern Abend. 

Keine Nachrichten, weder persönliche, noch weltweite störten unsere Tage. Wir lebten eine Woche in einer Zeitblase und tankten auf. Ein bisschen davon möchte ich hier weitergeben, indem ich Fotos dieser wunderbaren Landschaft zeige, wenn ihr mögt, stellt euch vor, selbst eure Füße im kühlen Wasser zu haben und das Feuer der roten Erde unter euch zu spüren.



             Red Rock Crossing am Fuß des Cathedral Rock, Sedona

Bei uns hier in Mitteleuropa liegt die Qualität der Zeit im scheinbaren Rückzug der Farben, der Lebendigkeit. Das tut gut und kann uns zu mehr Tiefe und Ruhe führen. Ich liebe beides, die Fülle und das Leere. Die Schönheit der Natur hat so wunderbar unterschiedliche Gesichter!


5 Kommentare:

  1. Wie schön, Elisabeth. Und auch, dass du die Möglichkeit hattest, dorthin zu reisen. Ich vertrage leider keine Hitze, drum werd ich da nie hinkommen.
    Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal High Heels getragen habe, ich besitze gar keine!

    Sigrun

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  2. Sicher eine tolle Reise, danke für's Bilderteilen.
    LG
    Magdalena

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  3. Oh Elisabeth, da warst du ja weit weg. So eine andere Welt. - Wunderbar.
    Aber ich vermisse ein Foto... Eins, wo du High Heels trägst. :-)

    LG Heidi

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  4. Wow, so schön! Ich habe jetzt alle Beiträge deiner Reise gelesen und bestaunt. Unglaublich schön, was du auf den Bildern eingefangen hast! Ein ganz anderer Zauber steckt in dieser Landschaft, als der, den wir hier kennen und schätzen. Und ich hatte keine Ahnung, wie langsam die alten Riesen wachsen, das sind ja Greise, aber sehr kräftige!
    Schade, dass ich überhaupt keine Hitze vertrage, sonst würde ich diese Landschaft gerne einmal in natura sehen. Aber bei knapp über 30 Grad ist bei mir absolut Schluss, da macht mein Kreislauf nicht mehr mit.
    Danke für die schönen Bilder!
    Liebe Grüße, Margit

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    1. In den Wintermonaten ist es nicht so schlimm mit der Hitze und trotzdem sehr schön, weil da viele immergrüne Gehölze wachsen. Der Eindruck von der Landschaft mit der stellenweise tiefroten Erde und dem Grün des Wacholder und der Kakteen ändert sich im Jahreslauf nur wenig. Dazu kommt, dass im Winter mit der tieferstehenden Sonne die Farben auch in der Mittagszeit viel mehr leuchten.

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