Freitag, 22. August 2014

Ein Rucksack voller Früchte

Kleine freude ist kurz auf Tauchstation gewesen und hat einer emotional intensiven Zeit Raum und Vortritt gegeben. Seit gestern sucht mein Körper Ruhe und die Botschaft konnte er am besten mit einer Erkältung an andere Teile meines Daseins rückmelden. 
Zeit also, Impulsen aus den Tiefen meines Selbst Raum zu geben und die eine oder andere Erinnerung zu beleuchten, auszuwerten und auf eine neue Art zu integrieren. Das Hinübergehen eines wichtigen Menschen verändert die Sicht auf manche Aspekte der eigenen Vergangenheit. Ein seit Jahren wachsendes Bedürfnis nach Echt- und Ehrlichkeit bringt Tiefe in den gemeinsamen Weg, bringt Eigenheiten, Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten, gegenseitige Einflüsse und Abgrenzungen ins Licht einer Neu-Be-Wertung. Ein (end)gültiger Abschied birgt das Geschenk des Reifens nach allen möglichen Wetterlagen. 

Je vielfältiger wir selbst eine Beziehung leben konnten, umso vielfältiger mögen die Früchte letztlich schmecken. Schwierige gemeinsame Erfahrungen tragen besonders dazu bei. 
Eintauchen in das weite Feld von Geschichten in der weiblichen Linie der Vorfahren, den eigenen Prägungen nachzuspüren macht Sinn. Was ich weiß kann ich bewusst steuern, was nicht, steuert mich.

Licht fällt durch das schützende Blätterdach von generationenalter Übereinkunft. Ich gehe weiter, so Vieles liegt da draußen, um weiter erkundet und gelebt zu werden, mit dem Wind mütterlicher Geborgenheit im Rücken...






5 Kommentare:

  1. Liebe Elisabeth
    ein sehr schönes Posting von so einer tiefen Bewussteins Ebene wie es war und was du mit nimmst in die Zukunft!
    Ich wünsche dir gute Besserung und ein wunderbares aufregendes aber auch ruhige Phasen beim weiter gehen in dem was vor dir liegt das du auswählen kannst!
    Lieben Gruss Elke

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  2. Was für schöne Worte, liebe Elisabeth.
    Dein zweiter Absatz - berührt mich gerade sehr.
    Das Foto - ein Meisterwerk - passend zu deinem Erlebten, passend zu deinen Worten.
    Alles Liebe
    Heidi

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  3. danke!
    sehr schön geschrieben,
    mit dem Wind mütterlicher Geborgenheit im Rücken...
    lg

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  4. Liebe Elisabeth,
    weil auch ich ein bisserl "auf Tauchstation" war bzw. kaum Zeit für Bloggetonien hatte, habe ich deine beiden aktuellsten Posts erst heute gelesen. Lass dich einfach umarmen. Ich weiß, dass du zum Sterben eine "nicht-endgültige" Einstellung hast - ein Abschied HIER ist es allemal, und selbst wenn deutlich zu fühlen ist, dass es gut und richtig ist und nicht anders sein sollte, gibt es einiges aufzuarbeiten nach dem Hinübergehen eines Menschen, der einem etwas bedeutet hat.
    Meine Mutter liegt immer noch zerbrechlich in ihrem Bett mit der Spezialmatratze gegen Wundliegen.... Manchmal denke ich mir, es wird nicht mehr lange dauern; neulich erzählte mir meine Freundin Maria allerdings, dass ihre Mutter (von der wir schon seit Jahren glauben, dass es nicht mehr lange dauern kann) immer noch am letzten Lebensfaden hängt ... weil ihr Herz so gesund ist und weil sie vielleicht vor ihrem Weggehen doch noch etwas aufzuarbeiten hat und weil sie an einer Magensonde hängt, die sie trotz allem ernährt... Deine Mutter hat es sich und euch nicht ganz so schwer gemacht... Auch wenn es deinem Vater vermutlich sehr schlecht damit geht...
    Wenn du Zeit hast, würde ich mich mal wieder über ein Mit-dir-Zusammensetzen freuen. Aber zuerst werd mal wieder gesund und schöpfe wieder Atem!
    Alles Liebe, Traude

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  5. Liebe Elisabeth, ich wünsche Dir auch gute Besserung und sende Dir auch viel Kraft um diese schwere Zeit zu verarbeiten.

    lg kathrin

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