Es hat mich in den letzten Jahren einige Aufmerksamkeit und Organisation gekostet vertraute Strukturen zurückzulassen, um aus dieser Zeit wieder eine eher Stille zu machen. Die drei Tage um die Wintersonnenwende, in die wir jetzt eintreten, haben eine ganz besondere Qualität, die - so fühle ich es - sich einem eher erschließen, wenn Ablenkungen fehlen. Könnte einfach sein, ist es nicht. Meine Strategie zur Zeit ist, keinen Plan zu machen, wann ich was erledige, ich gehe durch den Tag und mache, was sich gerade gut anfühlt. Wenig fix verplante Zeit ist allerdings Voraussetzung, um auch für die Umsetzung des Impulses, "nichts" zu tun frei zu sein.
Manche Christbäume und auch manch ein Baum draußen tragen jetzt Herzen. Zeit miteinander verbringen, ohne den Druck gleich wieder zum nächsten Termin zu hetzen, steht jetzt für Viele ganz oben auf der Wunschliste.
Das geht sich aus.
Für mich bedeutete dies zu ermöglichen vorher eine große Inventur und danach eine Liste mit vielen Streichungen. Was viele Jahre unmöglich schien geht jetzt plötzlich. Ich bin entspannt, wie vielleicht noch nie in dieser Zeit seit ich erwachsen bin.
Oben seht ihr einen geschmückten Baum in Wien am Christkindlmarkt. Eine ganz andere Version entdeckten wir kürzlich in einer ganz anderen Klimazone der Erde in Arizona, einem der südlichsten Staaten in den USA.
Hier in Sedona, im Boynton Canyon, das eng verknüpft ist mit dem Schöpfungmythos der Yavapai Indians, stecken Herzen überall auf den Bäumen entlang des Weges. Als wir uns nähern, hören wir Flötenmusik und kommen schließlich mit einem weißen pensionierten Amerikaner ins Gespräch, der mir ein ebensolches Herz in die Hand drückt. Macht es Sinn, täglich auf einem Felsen zu sitzen, Flöte zu spielen, Herzen aus Stein zu klopfen und an Bäume zu stecken?
Ich merke, wie sich meine Gedanken auf diesem Weg verändern. Schöne Zeichen, starke Symbolik.
Was ist uns wichtig in diesen Tagen bleibt eine Frage, der wir Zeit einräumen sollten. Was soll fallen, wem oder was sollte mehr Raum gegeben werden? Ich habe meine Antwort für heute gefunden und morgen sehe ich weiter.
Schöner Beitrag - und so ist es, wir sehen morgen weiter. Es lohnt sich ohnehin nicht sehr viel zu planen, weil es oft ganz anders kommt. Ich finde die Idee ist es wert aufgegriffen zu werden, einfach sitzen und Herzen machen, warum nicht?
AntwortenLöschenSigrun
Liebe Elisabeth, sich selbst zu erlauben, Zeit zu haben und noch dazu auch mal Zeit zum Nichtstun (oder Nichttun) das ist eine wunderbare Erfahrung. Mir hat erst das Alter diesen Mut geschenkt.
AntwortenLöschenViele Grüße und eine schöne Winter-Sonnwende! Renate